Duisburg. . Aktivisten, die aus aus dem Umfeld von „Duisburg stellt sich quer“ stammen, sollen am Samstag einen 34-Jährigen attackiert haben. Polizei ermittelt.

„34-Jähriger von fünf Männern verprügelt“ - so überschreibt die Duisburger Polizei eine kurze Meldung über eine erneute Auseinandersetzung Samstag in der Duisburger Innenstadt. Aktivisten, die aus dem Umfeld des Bündnisses „Duisburg stellt sich quer“ stammen, das auf der Königstraße wieder einen Infostand aufgebaut hatte, sollen gegen 15 Uhr in rund 250 Metern Entfernung auf der Düsseldorfer Straße aus bislang ungeklärter Ursache auf einen 34-jährigen Duisburger eingeschlagen haben. Das Opfer gehört offenbar der eher rechten Szene an. Der 34-Jährige wurde bei der Auseinandersetzung nach Polizeiangaben leicht verletzt und suchte selbstständig einen Arzt auf.

Ein unbeteiligter 45-Jähriger hatte die Prügelei am Samstag beobachtet und war dem 34-Jährigen zu Hilfe gekommen. Die Angreifer waren daraufhin in Richtung Sonnenwall geflüchtet. Die Polizei war mit drei Streifenwagen angerückt, als sie am Tatort erschien, war die Auseinandersetzung aber bereits beendet. Aufgrund erster Angaben des Opfers stellten die Polizisten am Stand von "Duisburg stellt sich quer" die Personalien eines 59-Jährigen fest und erstatteten Anzeige wegen Körperverletzung. Der 34-Jährige sollte in den nächsten Tagen noch vernommen werden.

Polizei beruhigte die Lage mit sechs Streifenwagen

Bereits vor drei Wochen hatten sich „Duisburg stellt sich quer“-Aktivisten und Pegida-Sympathisanten eine Auseinandersetzung an gleicher Stelle geliefert. Damals rückte die Polizei mit sechs Streifenwagen an. Bewusste Präsenz will sie rund um den Stand an den kommenden Samstagen nicht zeigen. „Aber wir werden das beobachten, ob da wieder etwas passiert“, sagte ein Polizeisprecher. Die Ermittlungen nach dem Vorfall vor drei Wochen dauern weiter an.

Update 29. Februar 2016: Die Polizei hat die zunächst veröffentlichte Darstellung, die Auseinandersetzung hätte sich "in Höhe des Info-Standes" ereignet, auf Nachfrage korrigiert. Tatsächlich spielte sie sich auf der Düsseldorfer Straße in rund 250 Metern Entfernung ab. Der ursprüngliche Bericht wurde dahingehend angepasst. Vertreter von "Duisburg stellt sich quer" bestreiten vehement, dass Aktive des Bündnisses an dem Vorfall beteiligt gewesen seien und fühlen sich durch das 34-jährige Opfer, das der rechten Szene nahestellen soll, in Misskredit gebracht. Die Polizei verweist auf das "laufende Ermittlungsverfahren". Ein Sprecher erklärte, dass der 34-Jährige den 59-Jährigen gegenüber den Beamten als Täter identifiziert habe. Über den weiteren Fortgang der Ermittlungen entscheide letztlich die Staatsanwaltschaft.