Duisburg. Bei der „Duispunkt“-Premiere auf der Bahnhofsplatte diente als kulturelles Programm gegen Pegida. Resonanz soll in den nächsten Wochen noch wachsen.
„Gibt’s hier heute was Besonderes?“, erkundigte sich ein Passant vorsichtig angesichts einer Bühne und bunten Luftballon auf der Bahnhofsplatte. Gab’s. Statt der seit einem Jahr üblichen Rituale bei der Demonstration gegen das Pegida-Treffen auf der anderen Seite der Polizeisperre feierte am Montagabend der „Duispunkt“ Premiere als kultureller Treffpunkt auf der Platte.
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Luise Hoyer und Eckart Pressler, die beiden Initiatoren, wollen fortan jeweils montags ab 18.30 Uhr ein einstündiges Programm mit Duisburger Musikern und Künstlern auf die Bühne bringen. Zum Auftakt waren das die Sängerin Johanna Schneider mit ihrer Interpretation von John Lennons „Imagine“ und die Magic Johnson Bluesband, die sich und die nach Polizeiangaben gut 200 Gäste bei Temperaturen um den Gefrierpunkt von 18.30 Uhr bis etwa 19.45 Uhr warmspielte - inklusive Zugabe. Auf der Gegenseite hatten sich bei Pegida zu Spitzenzeiten nahezu ebensoviele Menschen versammelt.
Kunst macht Proteste attraktiv
„Respekt denen, die hier ein Jahr lang durchgehalten haben“, lobte Luise Hoyer die Ausdauer von „Duisburg stellt sich quer“ und „Netzwerk gegen Rechts“. Dessen Sprecher Jürgen Aust findet es „ganz toll, dass sich die Künstler zur Verfügung stellen. Es macht die Proteste attraktiver“.
Größere Resonanz wünschte sich nicht nur Aust. „Wir brauchen einen langen Atem, um eine gemeinsame Veranstaltung auf Dauer zu etablieren. Dazu werden einige Wochen nicht reichen“, ahnt Eckart Pressler. Um mehr Duisburger anzusprechen, will er sich bemühen, „auch mal ein Flötenquartett oder Punk“ auf die Bühne zu bringen. Die Stadt, hofft Luise Hoyer, wird einen Bühnen-Wagen zur Verfügung stellen.
Strategiegespräch und noch mehr Musik
Zum Strategiegespräch baten die Organisatoren im Anschluss an den runden Tisch ins Museumscafé im Kantpark. Tee mit Rum, das würde passen zu den Winterkonzerten.
Auf der Bahnhofsplatte war jedoch noch lange nicht Schluss: Während bei Pegida die üblichen Reden erklangen und zwischendurch die Teilnehmer zwischendurch den Zug durch die Stadt antraten, ging es bei der Gegenveranstaltung mit - wenn auch leiserer - Musik weiter. Erst gegen 20.45 Uhr endeten beide Demos.
Laut Polizei kam es zu keinerlei Zwischenfällen.