Duisburg. Einzelhandel verschwindet, das Parkhaus wird kleiner und die geplante „Wuhanstraße“ wird es auch nicht geben.

Da werden die chinesischen Freunde aus der Duisburger Partnerstadt Wuhan aber große Augen machen: Die auf dem Projektgelände „Quartier 1“ neben dem Hauptbahnhof geplante „Wuhanstraße“ wird es nun doch nicht geben.

Der Grund: Dort, wo einst der Grundeigentümer (Aurelis Real Estate) bislang großzügig Einzelhandelsfläche als Planungsziel ausgewiesen hatte, werden nach der Ansiedlungszusage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) ausschließlich noch Büros und Laborgebäude entstehen. Die Konsequenz: Eine für das Verkehrsaufkommen des geplanten Einzelhandels mit eingeplante zweite Straßenverbindung vom Q1-Gelände zur Koloniestraße hin wird somit nicht mehr nötig sein und kann wegfallen. Ebenso lassen sich die Planer der Aurelis das eingeplante Parkhaus in einer abgespeckten Variante in den neuen Bebauungsplan eintragen.

Mit der Änderung des Bebauungsplanes, sagt Olaf Geist, der Aurelis-Leiter der Region West, sollen planungsrechtliche Festsetzungen, bestehende Baugenehmigungen und Planfeststellung harmonisiert und weitere Straßenüberbauungen ermöglicht werden. Der Plan werde der tatsächlichen Entwicklung des Plangebietes angepasst. Ende April, so Geist, würden die finalen Planungen für die neuen Lanuv-Büro- und Labor-Immobilien abgeschlossen sein, so dass man dann den Bauantrag bei der Stadt einreichen werde.

400 Mitarbeiter

Im Quartier 1 werden bis Ende 2018 auf einer Grundstücksfläche von rund 10 000 Quadratmetern drei neue Bauten entstehen: Aurelis errichtet für das Lanuv ein Bürogebäude (Mietfläche: rund 6944 Quadratmeter) und ein Laborgebäude (9619 Quadratmeter). Außerdem mietet das Lanuv für seine 400 Mitarbeiter 150 Stellplätze an, die Aurelis in einer neuen Stellplatzanlage im Quartier 1 schaffen wird. In die Planung, die bauvorbereitenden Maßnahmen und die Erschließung des Areals hat Aurelis in den vergangenen Jahren knapp sieben Millionen Euro investiert. Hinzu kamen rund vier Millionen Euro für die umfassende Renovierung des Gebäudekomplexes an der Mercatorstraße sowie die Herstellung von Parkplätzen und Außenanlagen.

Neben den geplanten über 67 Millionen Euro für das neue Verwaltungs- und Laborgebäude und die Stellplatzanlage soll eine weitere gute Million Euro in den Straßenendausbau fließen. Der Bauantrag für das Lanuv-Projekt soll jetzt im Frühsommer gestellt werden, der Baubeginn könnte somit noch in diesem Jahr erfolgen.