Duisburg. 2015 gab es den drittbesten Flächenumsatz der vergangenen 15 Jahre. Eine sehr niedrige Leerstandsquote macht kurzfristige Reaktionen auf Nachfragen schwierig.
„Das vergangene Jahr war ein sehr gutes“, freute sich Wirtschaftsförderer Ralf Meurer gestern bei der Vorlage des Büromarktberichts. 81 Vermietungen von Flächen über 100 Quadratmeter wurden 2015 bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung registriert, der Gesamtumsatz des Duisburger Büromarktes lag bei 81 000 Quadratmetern. Das ist das drittbeste Ergebnis der vergangenen 15 Jahre.
70 500 Büro-Quadratmeter wurden 2015 neu vermietet, weitere 10 500 wurden gekauft oder gebaut von Eigennutzern der jeweiligen Immobilien. 57 Prozent aller umgesetzten Büroflächen des vergangenen Jahres entfallen auf die Innenstadt einschließlich Neudorf und Duissern, 10 Prozent auf den Innenhafen, 6 Prozent auf den Süden und 11 Prozent. Mit stolzen 17 Prozent des gesamtstädtischen Büroflächenumsatzes ist der Norden vom gewohnten letzten auf den zweiten Platz der Stadtregionen gerückt. Grund sind Büroneubauten wie die Verwaltung des Evangelischen Krankenhauses und die Zentrale von „Heim & Haus“, Spezialist für Fenster und Türen, mit Sitz in Fahrn.
Weiterhin Schwächen im Markt
Trotz des Anstiegs des Flächenumsatzes im Vergleich mit den Vorjahren (2014: 60 000 qm; 2013 und 2012 je 52 000 qm) sieht Makler Axel Quester nach wie vor „Schwächen im Markt“. Es gebe wenig Nachfrage von außerhalb der Region, vergleichsweise wenig Nachfrage nach größeren zusammenhängenden Flächen, wenig Neubauten und einen niedrigen Leerstand.
Nur drei Prozent der Duisburger Büroflächen stehen leer, erläuterte Markus Büchte von Cubion Immobilien, ein Prozentpunkt weniger als vor einem Jahr. 64 500 qm beträgt der Büro-Leerstand – ein vergleichsweise niedriger Wert, der es schwer macht, schnell auf aktuellen Nachfragen zu reagieren. Zumal es auch bei den Leerständen an großen Flächen fehle und solchen von bester Qualität.
Es wird nicht spekulativ gebaut
„Großanfragen können in Duisburg nicht befriedigt werden“, sagte Meurer. Als Karstadt auf der Suche nach einem neuen Sitz seiner Zentrale gewesen sei, habe man nur mit den Schultern zucken können. Kurzfristiger Bedarf sei nur sehr schwer zu decken. Zumal, so Büchte, Investoren in Duisburg wie im ganzen Ruhrgebiet nicht „spekulativ“ bauten, sondern nur, wenn die neuen Flächen zum großen Teil schon vorvermietet sind: „Das Risiko wird höher erachtet, als es die nackten Zahlen darstellen.“
Die Durchschnittsmieten für Büroraum lagen 2015 mit 8,20 Euro pro Quadratmeter um vier Prozent unter dem Wert von 2014. In den Duisburger Spitzenlagen am Innenhafen und in der Innenstadt sind bis zu 14 Euro zu erzielen.