Duisburg. Vier Duisburger Bahnhöfe wurden von den Prüfern mit der roten Laterne „ausgezeichnet“. Das sind zwar zwei weniger als im Bericht von 2014, aber vor allem die Graffiti nehmen Überhand.
Eine durchwachsene Bilanz zieht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr in seinem Stationsbericht 2015, was die Duisburger Bahnhöfe angeht. Mit Hochfeld-Süd, Rahm, Rheinhausen-Ost und Großenbaum liegen vier Duisburger Bahnhöfe im roten Bereich. Zum Vergleich: 2014 waren es sechs Bahnhöfe, 2013 vier. Die Mitarbeiter des VRR hatten vier Mal im vergangenen Jahr Sauberkeit, Funktion und Graffiti sowohl auf den Bahnsteigen als auch beim Zugang unter die Lupe genommen und bewertet. Die einzelnen Ergebnisse bieten wir im folgenden im Überblick:
Hauptbahnhof
Hier liegen fast alle Werte aus VRR-Sicht im grünen Bereich, nur die Funktion der Zugangsbereiche erhält ein Gelb. Allerdings haben im Gegensatz zum Vorjahr die Graffiti an Zugängen zu den Bahnsteigen massiv zugenommen: Rot. Das marode Dach, das die Fahrgäste seit Jahren bei Regen zu Slalomläufern werden lässt, ist in die Bewertung nicht eingeflossen.
Bissingheim
Es gibt aus VRR-Sicht nichts zu beanstanden. Der Bahnhof liegt im Stationsbericht im grünen Bereich. Einzige Einschränkung: die Funktionalität auf dem Bahnsteig erhält ein Gelb. Allerdings mahnt der VRR eine Modernisierung an, deren Finanzierung noch nicht gesichert ist. Das sagten auch schon die Stationsberichte 2013 und 2014
Buchholz
Der Bahnhof wurde 2011 mit gelb bewertet, rutschte 2012 in den roten Bereich und arbeitete sich 2013 und 2014 wieder in den gelben Bereich, wo er auch 2015 blieb. Die Prüfer bemängelten Graffiti (rot) im Zugangsbereich sowie die Schmierereien (rot) auf dem Bahnsteig.
Entenfang
Auch diesem Bahnhof würde eine Modernisierung gut tun, doch die Finanzierung ist immer noch nicht gesichert. Ansonsten ist alles im grünen Bereich.
Großenbaum
Rot gibt es für den Bahnhof Großenbaum. Vor allem die vielen Graffiti und die Funktion im Zugangsbereich bemängeln die Prüfer massiv, verweisen darauf, dass die Unterhaltungspflicht auch bei der Stadt Duisburg liegt. Auch für die Graffiti auf dem Bahnsteig gab es ein Gelb. Ansonsten gab es nur einmal grün für den Bahnhof im Süden der Stadt für die Funktion der Zugänge,.
Hochfeld-Süd
Der Bahnhof wurde 2011 und 2012 mit „grün“ bewertet, bevor er 2013 in den gelben Bereich abrutschte. Nun hat Hochfeld-Süd nach 2014 auch 2015 die „Rote Laterne“. Grund: die zahlreichen Graffiti im Zugangsbereich, die mit „rot“ bewertet wurden. Fast identisch sieht das für den Bahnsteig aus. Sauberkeit und Funktion erreichen nur Gelb. Wegen der vielen Graffiti gibt es ein Rot. Auch bei diesem Bahnhof sieht der VRR, wie 2013 und 2014, Modernisierungsbedarf, aber keine gesicherte Finanzierung.
Ruhrort
In Ruhrort ist alles im grünen Bereich, auch wenn es leichte Kritik an den Graffiti im Zugangsbereich und ein Rot für die Schmierereien auf dem Bahnsteig gab. Die Lage hat sich zu 2013 und 2014 nicht verändert.
Meiderich-Ost
Seit fünf Jahren stehen hier alle Zeichen auf „Grün“. Einzige Ausnahme: Die Sauberkeit auf dem Bahnsteig lässt zu wünschen übrig (gelb) und die Graffiti dort nehmen überhand (rot).
Meiderich-Süd
Hier leuchtete 2013 der gelbe Punkt, bis er 2014 auf rot umschaltete, um 2015 auf Grün zu klettern. Grund: „nur“ noch einige Graffiti im Zugang (gelb) und viel zu viele Graffiti auf dem Bahnsteig (rot).
Rahm
Rahm rutschte 2014 von Gelb auf Rot und ist dort auch 2015 geblieben. Lediglich die Funktion der Zugänge und die Sauberkeit am Bahnsteig wird mit Grün bewertet. Am Zugang und auf dem Bahnstein gibt es zu viele Graffiti (jeweils rot). Die Funktion am Bahnsteig wurde ebenfalls mit rot bewertet. Natürlich verweist der VRR auch hier auf die Zuständigkeit der Stadt beim Thema Entfernen der Graffiti im Zugang.
Schlenk
2011 war der Bahnhof Schlenk noch ein roter Kandidat, 2012 wurde er dann schon Gelb und 2013 gab es dann den grünen Punkt, im letzten Jahr rutschte er wieder auf Gelb ab, nun steht er für 2015 wieder auf Grün Die Funktion des Bahnsteigs (gelb) bemängeln die Prüfer weiterhin. Dazu kommen nun aber noch zu viele Graffiti am Zugang. Er soll weiterhin modernisiert werden und steht in der Modernisierungsoffensive 2 des VRR.
Obermeiderich
Um es kurz zu machen: Es war in den Vorjahren stets alles im grünen Bereich. Jetzt ist das auch so. Damit ist der Bahnhof Obermeiderich der beste Bahnhof Duisburgs.
Wedau
Dem Bahnhof Wedau haben die Graffitisprayer sowohl im Zugangsbereich als auch auf dem Bahnsteig den grünen Punkt 2013 gekostet: roter Punkt. 2014 kletterte der Bahnhof Wedau wieder auf Gelb, wo er auch 2015 stagniert. Es gibt immer noch zu viele Graffiti am Zugang und auf dem Bahnsteig und für die Funktion am Bahnsteig gibt es ein Gelb. Zwar sieht der VRR Modernisierungsbedarf, hat aber noch keine gesicherte Finanzierung.
Rheinhausen
Nach zwei Jahren Gelb gab es für 2013 ein sattes Rot. Das war auch 2014 so, bevor der Bahnhof für 2015 wieder auf Gelb kletterte. Die Schmierereien im Zugangsbereich und auf dem Bahnsteig gehen gar nicht, finden die Prüfer. Auch hier folgt der dezente Hinweis, dass die Unterhaltungspflicht auch bei der Stadt liegt. Der Bahnhof steht auf der Modernisierungsliste.
Rheinhausen-Ost
Nach zwei Jahren Grün gab es für 2013 ein Gelb. Daran hat sich 2014 nichts geändert. Und für 2015 steht der Bahnhof gar auf Rot. Vor allem die vielen Graffiti sorgten für den Abstieg des Bahnhofs. Aber auch die Funktion des Zugangs (Gelb) wurde bemängelt. Der Bahnhof soll modernisiert werden.
Rumeln
Der Rumelner Bahnhof ist von Grün auf Gelb abgerutscht, weil die Prüfer ein Rot für die Graffiti im Zugangsbereich und ein Gelb auf dem Bahnsteig gaben.
Trompet
Am Bahnhof in Trompet stehen die Signale nach zwei Jahren in Folge auf Rot nun für 2015 zumindest wieder auf Gelb. Die Prüfer bemängeln dort die unzähligen Graffiti auf dem Bahnsteig (Rot) und auch am Zugang (Gelb). Der VRR hält eine Modernisierung für erforderlich, weiß aber nicht, wie das bezahlt werden soll.