Duisburg-Rheinhausen. . Rheinhauser SPD wollte wissen, was die Stadt bisher gegen Müll, Schmierereien und lose Kabel am Bahnhof Rheinhausen getan hat, wann Videoüberwachung im Gleistunnel kommt. Antwort: Die Bahn ist zuständig.
Der Bahnhof Rheinhausen bleibt für Bahnkunden und andere Bürger ein Dauerärgernis. Im Gleistunnel hängen seit gut einem Jahr mehrere Stromkabel in Griffnähe lose von der Wand, an den Wänden prangen dutzende Wandschmierereien, der Ausdruck Graffiti verbietet sich, mehrere Hinweisschilder sind verschmiert, kaum lesbar, auf dem Boden sammelt sich der Müll, die zugesagte Videoüberwachung, sie könnte das Sicherheitsgefühl verbessern, lässt seit Jahren auf sich warten. Und das marode Bahnhofsgebäude ist noch immer nicht vermarktet, modert weiter vor sich hin. Seit Jahren schon ist allen Bezirksvertretern dieser Zustand ein Dorn im Auge. Niemand in der Bezirksvertretung (BV) kann mehr genau sagen, wie viele Anfragen die Lokalpolitiker schon zum Bahnhof stellten.
Bezirksvertreter schütteln die Köpfe
Jüngstes Beispiel: Die SPD-Fraktion wollte von der Verwaltung erfahren, welche Maßnahmen sie konkret für die Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung am Bahnhof ergriffen hat und wann die Videoanlage im Tunnel kommt.
Die Antwort des Stadtplanungsamtes wurde auf der jüngsten BV-Sitzung verlesen - und fiel sehr knapp aus. Statt konkrete Maßnahmen zu nennen, hieß es: „Bei dem Gleistunnel handelt es sich um Gelände der Deutschen Bahn.“ Man habe die Bahn angeschrieben, aber noch keine Antwort erhalten. Die Bezirksvertreter reagierten mit Kopfschütteln und SPD-Fraktionschef Marcus Mellenthin mit „absolutem Unverständnis“: „Ich verstehe diese Antwort überhaupt nicht. Der Gleistunnel gehört nicht zur Deutschen Bahn. Er liegt nachweislich in der Verantwortung der Stadt. Die Stadt kennt ihre eigenen Immobilien nicht!“ Mellenthin wurde noch deutlicher: „Diese Antwort ist eine Missachtung dieses Gremiums.“ SPD-Ratsherr Manfred Krossa kritisierte: „Als die Videoanlage im Gleistunnel beantragt wurde, lehnte die Verwaltung mit Hinweis auf den Datenschutz ab. Nach einem zweiten Antrag wurde die Videoanlage Anfang 2015 zugesagt. Passiert ist aber bisher nichts.“ Und Grünen-Ratsfrau Claudia Leiße monierte: „In jedem Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) steht der Bahnhof an letzter Stelle im roten Bereich. Als Beispiel nannte Leiße „eine junge Birke, die aus einem Fenster des Bahnhofsgebäudes wächst.“
Feuchte Wände im Tunnel verhindern Anti-Graffiti-Farbe
2015 hatten der VRR der Stadt angeboten, die Tunnelwände einmalig zu reinigen und Anti-Graffiti-Farbe aufzutragen, die neue Sprühfarbe abgewiesen hätte. Die Wirtschaftsbetriebe lehnten ab. Die Begründung trug CDU-Ratsherr Klaus Mönnicks vor: Danach seien die Wände im Tunnel zu feucht, um dort Spezialfarbe aufzutragen. Die Feuchte lasse die Farbe wieder abplatzen. Die SPD-Fraktion erneuerte ihre Anfrage. Bei der BV-Sitzung am 17. März kommt das Thema erneut auf den Tisch: Wiedervorlage...