Duisburg. . Eine neue Datenverwaltung für die Schulverwaltung soll die Registrierung und den Schulbesuch von jungen Flüchtlingen und Zuwanderern bald ermöglichen.

Die gute Nachricht: Dem Ziel, allen Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien möglichst bald den Schulbesuch zu ermöglichen, kommt die Verwaltung näher. Die schlechte: Die Schulentwicklungsplanung bleibt eine Rechnung mit vielen Unbekannten. „Wir brauchen eine genaue Erfassung der Daten jener Schüler, die dauerhaft bleiben“, sagte Bildungsdezernent Thomas Krützberg im Schulausschuss. Die Zahl ist derweil ebenso ungewiss, wie die der Kinder und Jugendlichen, die zusätzlich nach Duisburg kommen. Auch die Zuwanderung aus Südosteuropa hält derzeit noch an. „Das größte Problem ist die Registrierung“, sagt Krützberg.

Das ist derweil teilweise gelöst durch eine intern entwickelte Datenbank, die mit dem kommunalen Integrationszentrum synchronisiert wurde. Sie soll im ersten Halbjahr 2016 abgelöst werden durch eine neue Datenverwaltung, die nicht nur alle Duisburger Schüler systematisch erfasst, sondern auch die Zu-, Um- und Wegzüge aller Zuwanderer- und Asylbewerber-Kinder.

"Abgemilderter Krisenmodus"

Auf dem Weg zu einem Schulplatz für jedes Kind sieht der Dezernent die Verwaltung nunmehr in einem „abgemilderten Krisenmodus“: „Wir können nun Umsetzung und Integration angehen.“ Das Ziel, jedem Schüler einen wohnortnahen Platz anzubieten, soll bis zum Beginn des kommenden Schuljahres erreicht sein.

Dazu werden die Raumkapazitäten aller Schulen ermittelt für die Einrichtung von so genannten „Internationalen Vorbereitungsklassen“. Darüber ist die Verwaltung auch mit Schulen in freier Trägerschaft im Gespräch. Eine IV-Klasse gibt es bereits am Abtei-Gymnasium.

"Die Jugendlichen müssen zunächst zur Ruhe kommen"

Abgerückt ist die Schulverwaltung von ihrer Absicht, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorrangig mit Schulplätzen zu versorgen. 283 Jugendliche mit teilweise schlimmen Erfahrungen auf einer Flucht über viele tausend Kilometer leben aktuell in Duisburg. „Es ist eine besondere Gruppe, die auch besonders behandelt werden muss“, sagt Krützberg nach Gesprächen in betreuenden Einrichtungen: „Die Jugendlichen müssen zunächst zur Ruhe kommen.“

Seiteneinsteiger an Duisburgs Schulen: Die aktuellen Zahlen 

Zum 1. Dezember 2015 besuchten 743 Zuwanderer-Kinder 50 Klassen in Grundschulen. Nicht mitgerechnet sind Erstklässler ohne Sprachkenntnisse.

919 Schüler lernten in 65 Klassen an weiterführenden Schulen, weitere 139 junge Zuwanderer besuchen 10 Klassen an den Duisburger Berufskollegs.