Duisburg. Der Zuzug von Rumänen und Bulgaren und die aktuelle Flüchtlingskrise stellen die Duisburger Schulverwaltung vor große Probleme.

Die Schulpflicht der Kinder von Zuwanderern aus Rumänien und Bulgarien und von Asylsuchenden stellt die städtische Schulverwaltung in Duisburg vor Probleme.

Aus heutiger Sicht erweisen sich die Schulschließungen der letzten Jahre als falsch. Das geht aus einer Antwort der Verwaltung in der Bezirksvertretung hervor. Dort hatte Klaus Krönke (SPD) nach dem Schulbesuch rumänischer und bulgarischer Kinder im Stadtbezirk gefragt. Bezirksamtsleiter Jürgen Scherhag verwies auf Zahlen, die dem Schulausschuss und dem Jugendhilfeausschuss gegeben wurden. Die Zahlen stammen aus dem Frühjahr und sind in Anbetracht der Flüchtlingskrise von eingeschränkter Aktualität.

Zwei Lehrer betreuen 15 bis 18 Schüler

Kinder ohne Deutschkenntnisse werden regulär in das Erste Schuljahr eingeschult. Ältere werden in Auffang- oder Vorbereitungsklassen aufgenommen. Diese Klassen haben 15 bis 18 Schüler und werden von zwei Lehrern mit zusammen 1,5 Stellen betreut.

Der zweijährige Schulbesuch dort dient dem Spracherwerb. Im abgelaufenen Schuljahr 2014/15 gab es im Stadtbezirk in sieben Grundschulen 13 solcher Auffangklassen und an weiterführenden Schulen weitere 13 Klassen. „Verstärkte Zuzüge im Quartier können kaum aufgefangen werden“, heißt es in dem Bericht. Bei weiterführenden Schulen sei ein Ausweichen auf benachbarte Stadtbezirke denkbar.

Weitere Auffangklassen geplant

Die jeweils zweiten Auffangklassen an den Grundschulen Humboldtstraße und Kunterbunt sowie Kampstraße sollen voll ausgelastet werden. Am Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium sollten zudem schon im Frühjahr zwei weitere fünfte und sechste Klassen gebildet werden und an der Gesamtschule Emschertal in Neumühl je eine weitere siebte und achte Klasse.

Angesichts des Zuzugs nach Duisburg gilt der 2012 aufgelegte Schulentwicklungsplan der Stadt als überholt. Das räumt die Verwaltung im Bericht an Schul- und Jugendhilfeausschuss ein. Damals wurden aufgrund rückläufiger Schülerzahlen zahlreiche Schulen geschlossen. Zusätzlich wurde das Aus für Haupt- und Realschulen eingeleitet.

Leer stehende Schulgebäude sind nicht ohne Weiteres nutzbar

Für Hamborn bilanziert die Verwaltung: „So bestanden bis vor vier Jahren noch zwei Hauptschulen sowie zwei Realschulen mit insgesamt elf Zügen. Angepasst an die Schülerzahlentwicklung wurde aber lediglich eine Sekundarschule mit fünf Zügen an den Start gebracht.“

Auch die Seiteneinsteiger an Gymnasien bereiten Probleme. Denn nach den bisherigen Erfahrungen konnten von ihren schulischen Leistungen her nach Ablauf der zwei Jahre nur ein Drittel am Gymnasium bleiben. Zwei Drittel mussten an Gesamtschulen abgegeben werden, die meist bereits voll ausgelastet sind. Nur bei Schülern der Sekundarstufe II bestehe die Möglichkeit, freie Kapazitäten an Berufskollegs zu nutzen, heißt es weiter.

Dependancen nur mit genügend Schülern

Auch leer stehende Schulgebäude seien nicht ohne Weiteres zu nutzen, da sich diese stets „unter dem Dach“ einer Regelschule befinden müssten. „Dependancen können nur eingerichtet werden, wenn der Bedarf an Schülern mittelfristig nachweisbar ist“, so der Bericht.