Duisburg. Deutsche Bahn rechtfertigt Fällaktion in Duisburg-Neudorf. Bäume seien aufgrund von Sturmschäden nicht mehr standsicher und würden Betrieb gefährden.
Beate Gust spricht von Kahlschlag in Neudorf: „Der Bahndamm ab Zoo in Richtung Expobrücke wird komplett kahl rasiert. Ganztägig kreischen die Sägen, der Baumkletterer ist unterwegs, Stämme werden auf Transportmaß geschnitten und aufgeschichtet, Geäst gleich vor Ort gehäckselt. Übrig bleibt der direkte Blick zur Autobahn“, sagt sie und versteht die Welt nicht. Offiziell seien doch Bäume als Staubfilter, Sicht- und Lärmschutz, Kohlendioxidreduzierer, Sauerstoffproduzenten geschätzt. Sie fragt: „Wie verträgt sich das mit der aktuellen Abholzaktion?“
Die Redaktion hat die Frage an die Deutsche Bahn weitergegeben, die die Fällarbeiten auf Länge von insgesamt rund 1,5 Kilometern angeordnet hat. In diesem Bereich, erklärt ein Sprecher, sei es in der Vergangenheit mehrfach zu Störungen des Eisenbahnbetriebes durch umfallende Bäume gekommen.
Letzter Baum fällt Ende Februar
Nach den Bestimmungen aus dem Allgemeinem Eisenbahngesetz sei es „nach vorheriger forstwirtschaftlicher Gefahrenbeurteilung“ zwingend gewesen, die nach Sturmschäden nicht mehr standsicheren Bäume zu fällen, um den Betrieb nicht zu gefährden. Die Maßnahme sei mit der zuständigen Unteren Landschaftsbehörde (ULB) Duisburg abgesprochen und von der von der ULB genehmigt worden.
Die Arbeiten haben laut des Bahnsprechers bereits im vergangenen Dezember begonnen und sollen voraussichtlich Ende Januar beendet sein. Ein einzelner Baum werde noch Ende Februar gefällt, da dafür der Strom in der Oberleitung abgeschaltet werden müsse.