Duisburg. . Der Duisburger Einzelhandel verfehlte seine optimistische Zielzahl für die Weihnachtsumsätze. Das milde Wetter schadete der Textilbranche: Wärmendes blieb liegen.

Die Bilanz des Einzelhandels für die traditionell umsatzstarke Weihnachtszeit weise „Licht und Schatten“ auf, so Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband. Das Ausbleiben des in der Jahreszeit eigentlich gewohnten winterlichen Wetters habe die Textilbranche „kalt erwischt“, wärmende Kleidung sei in erheblichem Maße in den Läden liegen geblieben.

Andere Branchen hätten dagegen durchaus das Vorjahresniveau bei den Umsatzzahlen erreicht, wenn auch das für die Wochen vor dem Fest eigentlich angepeilte Plus von zwei Prozent vom Duisburger Einzelhandel wohl nicht erreicht worden sei.

Internet bereitet Händlern Probleme

Bemerkbar mache sich unterm Strich die Zunahme des Internethandels, durch den der stationäre Handel an Umsatz einbüße. Ausnahme sei die letzte Woche vor den Weihnachtsfeiertagen gewesen, wo die Kunden offenbar die Geschenke für die Lieben sicher und fest in der Hand halten wollten, statt das Risiko verspäteter Zustellung einzugehen. Immerhin, so Bommann, sei beim Versand-Riesen Amazon in der Zeit vor der Bescherung auch noch gestreikt worden. Überhaupt gebe es bei den Kunden in den letzten Jahren die Tendenz zu „Zielkäufen“, also geplantem und bewussten Konsum, während Spontankäufe eher rückläufig seien.

Negative Auswirkung auf die Fest-Umsätze habe zudem die Räumung der Innenstadt wegen eines herrenloses Koffern gehabt, erklärte Bommann weiter. Wenn ein Teil eines wichtigen Handelstages für die betroffenen Geschäfte ausfalle, sei das an anderen Tagen kaum mehr aufzufangen.

Gut für den Handel war wieder einmal die Woche nach dem Fest. Sie sei früher die klassische „Umtauschwoche“ gewesen, inzwischen aber eher die Eintauschwoche für Geschenkgutscheine oder eine Gelegenheit, geschenktes Bargeld auszugeben. Zumal der Festtagskalender dem Handel zugute gekommen sei. Bommann: „Es gab schließlich vier shoppingfreie Tage.“