Duisburg. Händler ziehen beim verkaufsoffenen Sonntag zum ersten Advent eine gemischte Bilanz: Freitag und Samstag war die Kauflaune besser. Niederländer vom Weihnachtsmarkt begeistert
Wildwechsel in der Altstadt: Im Deko-Paradies „Knüllermarkt“ werden Rentiere und Elche, mitsamt passender Kerzen und Girlanden zur Kasse geschoben. Was Frauenaugen zum Leuchten bringt, treibt den begleitenden Männer die Verzweiflung ins Gesicht – aber zum Glück ist der Weihnachtsmarkt nicht fern. Während sich die Damen also in einen Glitter-Lametta-Rausch shoppen, lässt sich die Wartezeit prima überbrücken.
Immer öfter hört man in der Stadt auch „Nee, wat prachtig!“ Busseweise kamen die Niederländer nach Duisburg, um sich mit Deko und Drogerie-Artikeln einzudecken – und eine Runde über den Weihnachtsmarkt zu drehen. Für ein Einkaufs-Wochenende, das auch die Händler jubilieren lässt, war allerdings das Wetter zu schlecht. „Wir liegen vom Umsatz knapp unter 2014. Es waren viele Familien mit Kindern unterwegs, die erstmal geguckt haben, was beim Nachwuchs gut ankommt“, sagt Wilhelm Bommann vom Einzelhandelsverband Niederrhein. „Leider hat es nachmittags geregnet, da haben sich einige überlegt, zu Hause zu bleiben.“ Die anderen waren eher auf der Suche nach Kleinigkeiten. Mit den Geschenken, so Bommanns Eindruck, lassen sich die Leute noch Zeit.
Auch Weihnachtsmarkt spürte den Wetterwechsel
Volker Simstich ist mit seinem ersten Advents-Einkaufssonntag als neuer Karstadt-Filialleiter in Duisburg dennoch zufrieden. „Ich hätte mir trockenes Wetter gewünscht, das wäre schön für die Stimmung gewesen, aber wir merken, dass das Weihnachtsgeschäft jetzt anzieht. Süßes zu Nikolaus war begehrt und natürlich die Klassiker Uhren, Schmuck und Parfümerie füllten die Tüten der Kunden. Simstich: „Wir liegen auf Vorjahresniveau.“
Kaufhof Galeria-Leiter Michael Stauber zieht eine gemischte Bilanz. Freitag und Samstag liefen hervorragend. „Der Sonntag war nicht einfach“, so Stauber. Immerhin: Mit den kälteren Temperaturen zog das Textilgeschäft jetzt an.
Auch der Weihnachtsmarkt spürte den Wetterwechsel: „Der Samstag war super, bis in den Abend herein, der Sonntag war dann nicht so gut“, bilanziert Duisburg-Kontor-Chef Peter Joppa. Sein Eindruck nach zehn Tagen Weihnachtsgeschäft: Es läuft wie üblich, einen Einbruch nach dem Terror von Paris hat sich nicht eingestellt.