Duisburg. Beim vierten Probealarm in Duisburg gaben nur 55 der stadtweit 72 Sirenen die komplette Signalfolge ab. Stadt will die Mängel an den Anlagen schnell beseitigen lassen.

Auch beim vierten Probealarm des Duisburger Sirenensystems wurden erhebliche Mängel festgestellt: Von den insgesamt 71 Anlagen funktionierten zwölf – und damit jede sechste – gar nicht. Betroffen von den Totalausfällen waren die Stadtteile Hochfeld, Beeckerwerth, Asterlagen, Bissingheim, Huckingen, Mündelheim, Hochheide, Aldenrade, Friemersheim sowie Ober- und Untermeiderich. Bei vier weiteren Sirenen erfolgten laut Stadt nicht alle drei Alarmauslösungen, 55 funktionierten einwandfrei.

Los ging es Mittwochvormittag um punkt 10 Uhr, als erstmals der einminütige Dauerton erklang. Beim Selbstversuch in Duissern und Neudorf-Nord war er sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden sehr gut zu hören. Um 10.07 Uhr folgte dann der auf- und abschwellende Heulton, ehe um 10.14 Uhr nochmals der Dauerton als Entwarnungssignal folgte. Bis zum frühen Nachmittag gab es laut Stadt schon über 1000 Rückmeldungen aus der Bevölkerung – darunter 130 Anrufe über die Hotline von Call Duisburg.

Auch viele positive Bürgerreaktionen

Viele der Bürgerreaktionen seien positiv gewesen, so die Stadt. „Die Sirene war sehr gut zu hören“ oder „Besser als beim letzten Mal“ – so der Tenor vieler Kommentare. Warum aber so viele Sirenen überhaupt nicht funktionierten, das lässt die Stadt extern überprüfen.

Die Grafik gibt wieder, wo die Sirenen stehen und welche funktionierten bzw welche nicht.
Die Grafik gibt wieder, wo die Sirenen stehen und welche funktionierten bzw welche nicht. © Stadt Duisburg

„Der Probealarm dient dazu, Schwachstellen aufzufinden. Die von uns beauftragte Fachfirma wird diese Schwachstellen umgehend beheben müssen“, erklärte die zuständige Dezernentin Dr. Daniela Lesmeister auf Anfrage. „Nichtsdestotrotz freue ich mich über die vielen positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Duisburg ist derzeit Vorreiter in NRW bei der Ausstattung mit Sirenen.“

Die Nummer des städtischen Gefahrentelefons (Telefon 0800/112 13 13) wurde 82 Mal angewählt. Addiert 75 Bürger hatten statt diese Nummer zu nutzen, fälschlicherweise den Notruf von Polizei oder Feuerwehr angewählt. Grundsätzlich sollen Bürger im Falle eines Sirenenalarms sofort Fenster und Türen schließen und sich über das Radio, Internet (www.duisburg.de) oder besagtes Gefahrentelefon informieren. Wer noch Rückmeldungen zu Sirenen-Eindrücken in seiner Umgebung abgeben möchte, kann dies weiterhin tun – im Netz unter www.duisburg.de oder unter Telefon 0203/283 2000.

WAZ-Leser berichten auf Facebook über ihre Erfahrungen 

In Neudorf hat man sie gut gehört, in Marxloh auf der Wiesenstraße musste man schon den Fernseher aus und das Fenster auf haben: Auf der Facebook-Seite der WAZ Duisburg kommentierten Leser, wie sie den Probealarm erlebt haben. Die Sirenen waren auch in umliegenden Städte zu hören, etwa in Bottrop-Fuhlenbrock oder in Moers-Vinn.

Eine Leserin wohnt in Obermeiderich am Bahndamm, deshalb hat sie Schallschutzfenster und nichts gehört: „Schön blöd, im Ernstfall“. Ein anderer hat gleich mal gemessen und vermeldet: „Hier kamen bei geschlossenem Fenster 20 DB an und bei offenem 60 DB und die Hauptwarnung war viel zu leise, die lag hier in Wanheimerort bei 30 DB.“

Aus Alt-Hamborn beklagt ein Facebooker, dass er es gut hören konnte, zum Test sei er dann noch ins Schlafzimmer gegangen: „Davon wäre ich nicht wach geworden, das Fenster stand auf Kipp.“ Aus dem Herzen kam schließlich dieser Wunsch: „Bei Gott hoffe ich, wir werden die immer nur hören, wenn sie im Probelauf sind!“