Duisburg. Zu leise, defekt, oder ganz falsche Töne: Die ersten drei Probe-Alarme mit dem nagelneuen Sirenensystem der Stadt Duisburg hatten das angestrebte Warnziel der Feuerwehr nie komplett erreicht. Jetzt kommt Probealarm Nummer 4.

Drei Mal haben in den vergangenen Monaten die 67 nagelneuen Warnsirenen der Stadt Duisburg mehr oder minder gut und halbwegs hörbar laut geheult. Doch weil es bislang nicht wirklich rund lief mit dem neuen Sirenensystem, und das angestrebte Warnziel nie komplett erreicht wurde, muss die Stadt in wenigen Tagen einen vierten Probe-Alarm fahren. Sicherheitshalber.

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Dann sollen endlich die neuen Heuler, die aussehen wie riesige Lautsprecheranlagen, überall im Stadtgebiet klar und deutlich zu hören sein. Denn beim Probealarm vom 28. Mai 2014 haben von 67 Anlagen nur 60 tatsächlich fehlerfrei funktioniert. Sieben Geräte hatten entweder nur teilweise oder gar keine Geräusche von sich gegeben.

Auch wurde mancherorts die Alarmierung als viel zu leise empfunden; in einigen Quartieren hatten die Bürger eigens die Türen und Fenster geöffnet, um sich zu vergewissern, dass da gerade der Probealarm tönt. Im Ernstfall muss so etwas natürlich exakt umgekehrt laufen: Türen und Fenster müssen verschlossen und trotzdem muss der Alarm hörbar sein.

Monitoring statt Horchposten

Um also für den geplanten vierten Alarm eine verbesserte Ton-Abdeckung des Stadtgebietes zu erreichen, wurden nach Mitteilung der Stadt zusätzlich acht Sirenen an neuen Standorten errichtet. Zudem wurde eine bestehende Sirene in Hochfeld in ihrer Leistungsfähigkeit erweitert.

Außerdem soll in diesem Jahr ein so genanntes flächendeckendes „Monitoring-System“ für die Sirenen installiert werden, um zeitnah besser auf mögliche Defekte reagieren zu können. Das System meldet dann täglich einen Status über die technische Betriebsbereitschaft jeder einzelnen Anlage. Wenn die Feuerwehr bisher wissen wollte, ob die neuen Sirenen auf den Dächern auch tatsächlich funktionieren, musste sie extra einen Horchposten in der Nähe postieren. Bei stadtweit demnächt 75 Sirenen wäre dies ein personell aufwendiges Unterfangen.

Die Kosten der Nachrüstung werden sich auf knapp 200.000 Euro summieren, die aber, so die Stadt, über einen Landeszuschuss gedeckt seien. Die Gesamtkosten steigen durch die Nachrüstung auf 1.135.000 Euro, eine halbe Million davon werden von Unternehmen aus Duisburg und der näheren Umgebung eingebracht. Wartung und Unterhaltung der Anlagen kosten pro Jahr rund 15.000 Euro.

Auch wenn beim 3. Probealarm die Reihenfolge und auch die Anzahl der geplanten Warntöne ein wenig durcheinander gerieten, soll der kommende Probealarm nach diesem festen Schema ablaufen: Zu Beginn der einminütige Dauerton für die Entwarnung, gefolgt vom einminütigen auf- und abschwellenden Heulton für die Warnung. Zum Abschluss der einminütige Dauerton für die Entwarnung.

Die neuen Standorte:

Auf dem Pickert 1 – Bergheim

Mendelstr 10 – R.-Kaldenh.

Sermer Straße – Mündelheim

Hermann-Grothe-Str. – Bissingheim

Schlotweg – Baerl

Styrumer Str. – Obermeiderich

Lindnerstraße 29 – Neumühl

Kiffward 10 – Mittelmeiderich

Leistungssteigerung:
Gitschiner Straße – Hochfeld