Oberhausen/Duisburg. Die Polizei Oberhausen ermittelt gegen ein Dutzend Jugendlicher. Der hauptverdächtige 15-Jährige sitzt wegen Anstiftung in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat einen 15-Jährigen in Untersuchungshaft genommen. Er soll rund ein Dutzend Jugendliche zu Einbrüchen angestiftet haben, in einem Fall habe er sie auch mit einem Messer zu einem Einbruch gezwungen, berichtet die Polizei Oberhausen. Sie bescheinigt dem Festgenommen eine "hohe kriminelle Energie", dem der Haftrichter Rechnung getragen habe, ergänzt die Staatsanwaltschaft Duisburg.
Vom "harten Kern" hatte das Kriminalkommissariat 12 Insgesamt sechs Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren seit Wochen im Auge. Ihnen werden Sachbeschädigungen, Hausfriedensbrüche und diverse Eigentumsdelikte vorgeworfen, auch Hehlerei sowie Widerstand gegen Polizeibeamte soll im Spiel sein.
Eine Trinkhalle wurde gleich vier Mal zum Tatort
Auf eine Trinkhalle am Sterkrader Großer Markt hatten sie es besonders abgesehen. In zwei Nächten hintereinander Ende November klauten drei der Jugendlichen hier große Mengen Zigaretten und Tabak.
In der dritten Nacht hatte sich der Duisburger Trinkhallenbesitzer auf die Lauer gelegt und seinen Laden bewacht. Als die Einbrecher die Rollos hoch schieben wollten, alarmierte der 42-Jährige die Polizei, die mit mehreren Streifenwagen anrückte und zwei 15-Jährige in Tatortnähe festnehmen konnte. Ein 17-Jähriger entkam zunächst.
Vor der Polizei packten die Jugendlichen aus
Die jungen Kriminellen "offenbarten sich den Kriminalisten und packten aus", berichtet die Oberhausener Polizei. Die beiden erzählten von der Bedrohung durch den 15-Jährigen Anführer mit einem Messer, das bestätigte auch der inzwischen gefasste Komplize.
Die anderen Bandenmitglieder ließen sich von den Festnahmen nicht abschrecken. Drei weitere Male haben sie in wechselnder Besetzung versucht, die Trinkhalle auszurauben - jedesmal erfolglos.
Neben den sechs Jugendlichen des harten Kerns wird gegen sechs weitere Jugendliche aus dem Umfeld ermittelt, die sich zeitweise an einzelnen Straftaten beteiligt haben sollen. Der 17-Jährige war für den Verkauf der Beute zuständig - der Gewinn wurde geteilt.
Zu weiteren Vorwürfen laufen die Ermittlungen
Die Polizei hält die Jugendlichen für tatverdächtig, einen Einbruch in einen Kiosk auf der Langemarkstraße am 28.11. verübt zu haben sowie in das Tennisheim auf der Tannenbergstraße am 3.12. Am Getränkemarkt auf der Gutenbergstraße am 30.11. scheiterten die jungen Kriminellen.
Die Ermittler nahmen den 15-jährigen Haupttäter und Anstifter am 8. Dezember fest.
Weitere Ermittlungen zu weiteren Sachbeschädigungen, einem Widerstand gegen Polizeibeamte, Diebstählen, Hausfriedensbrüchen und weitere Straftaten laufen.
Neuorganisation innerhalb der Polizei Oberhausen
Für die Polizei Oberhausen, die vor einiger Zeit das Jugendkommissariat aufgelöst hatte, ist die Ermittlungsarbeit ein Erfolg. Die Jugendsachbearbeiter, die jetzt im Kommissariat 12 angesiedelt seien, hätten die Bandenmitglieder "aus alten Tagen" gut gekannt.
Der Vorteil an der Neuorganisation ist laut Pressesprecher Tom Litges, dass jugendliche Intensivstraftäter künftig kontinuierlicher im Blick bleiben würden. Bislang ging die Zuständigkeit ab dem 18. Geburtstag in ein anderes Kommissariat über. Jetzt sei das KK 12 von Anfang an zuständig und bleibe es auch - in allen Fällen, die etwa Betäubungsmittelverstöße betreffen, Raub, Körperverletzung, Glücksspiel und ähnliches. (aka)