Duisburg. . Laut Pendlerstatistik fahren täglich fast 100.000 zu ihrem Arbeitsplatz nach Duisburg, rund 90.000 Duisburger arbeiten in den Nachbarstädten.
Fast 100.000 auswärtige Berufstätige treibt es laut des Statistischen Landesamtes jeden Werktag zu ihrem Arbeitsplatz nach Duisburg. Rund 90.000 sind es zugleich, die sich täglich von Duisburg aus zu ihren Arbeitsplätzen in den Nachbarstädten aufmachen. Viel Verkehr in Sachen Job also.
Mit den exakt 99.908 Berufspendlern in die Stadt kommt Duisburg unter den 30 größten NRW-Städten auf Rang 18. Nur nach Essen als andere Revierstadt kommen mehr auswärtige Berufstätige. Mit den 90.879 Duisburger Erwerbstätigen, die außerorts arbeiten, liegt Duisburg auf Rang elf. Was heißt das für den Standort Duisburg? „Nicht viel“, sagt Ansgar Kortenjann, Verkehrsexperte bei der Industrie- und Handelskammer IHK. Herauszulesen aus der Zahl ist zumindest, dass Duisburg augenscheinlich für viele auswärtige Beschäftigte attraktive Arbeitsplätze bietet. „Die Pendlerströme haben in der Vergangenheit durch eine immer differenziertere Arbeitswelt zugenommen. Die Mehrheit der Berufstätigen nimmt den Zeitaufwand in Kauf, um zu ihrer Arbeit zu kommen. Vor allem im Revier gibt es aber schon lange große Pendlerströme“, erklärt Kortenjann.
Viele Oberhausener kommen nach Duisburg
Aus Oberhausen kommen mit gut 10.000 Berufspendlern die meisten Beschäftigten über die Stadtgrenze nach Duisburg, aus Essen sind es über 7000, aus Dinslaken knapp 6800, aus Mülheim knapp 6200. Kortenjann unterstreicht zugleich die Sogwirkung Duisburgs mit seinen noch zahlreichen Industriebetrieben und gewerblichen Arbeitsplätzen auf den Niederrhein. So steht Moers mit 9300 Einpendlern auf Platz zwei der Liste. Mit Krefeld, Rheinberg und Co zieht es täglich knapp 22.000 Berufstätige über den Rhein nach Duisburg. Auch die boomende Logistikwirtschaft hat Magnetwirkung, konstatiert der IHK-Fachmann.
Klar auf Platz eins bei den Auspendlern liegt Düsseldorf. 18 150 Duisburger fahren täglich Richtung Süden in die Landeshauptstadt mit ihren vielen Arbeitsplätzen im Dienstleistungs- und Handelsektor, abgeschlagen gefolgt von Essen (8820), Oberhausen (7798) und Moers (6546). „Duisburg profitiert von der Nähe zu Düsseldorf“, meint Kortenjann. Mit diesem Pfund wuchern bekanntlich auch die Stadtplaner, die vor allem den Duisburger Süden als attraktiven und preislich verlockenden Wohnstandort für Berufstätige in Düsseldorf anpreisen und neue Wohngebiete ausweisen wollen.
Nur ein Katzensprung ist es über die ausgebaute A 59 nach Düsseldorf. Die neue Sechsspurigkeit im Innenstadt-Bereich und der Ausbau des Kreuzes Duisburg-Süd helfen den Pendlern. Ohnehin: Bei Zehntausenden, die täglich zusätzlich zu den Warenströmen auf der Straße unterwegs sind, ist die Verkehrs-Infrastruktur für den IHK-Verkehrsexperten das A & O: „Duisburg ist mit seinem Autobahnnetz gut eingebunden“, sagt Kortenjann und mahnt zugleich Investitionen in Instandhaltung und Ausbau an. Auch mit Blick auf die Pendlerströme zum Niederrhein ist die neue A 40-Rheinbrücke von hoher Bedeutung. Aber Pendler pendeln nicht nur mit dem Auto: „Wir brauchen bessere und schnellere Verbindungen auch im Schienenverkehr“, so Kortenjann. Bis der RRX auf die Schiene kommt, dauert es aber noch.