Duisburg. . An den 13 Gesamtschulen wird es auch im nächsten Jahr eng für die Neuzugänge. An den meisten Schulen müssen wahrscheinlich Bewerber abgewiesen werden. Zentrale Anmeldetage sind der 2. und 3. Februar für alle Gesamtschulen.

Rund 14.500 Kinder und Jugendliche besuchen die 13 Duisburger Gesamtschulen. Große Einheiten sind das zumeist, viele mit fünf oder gar sechs Klassen im fünften Jahrgang. Dennoch werden auch im nächsten Schuljahr wieder einige Eltern um den Platz an ihrer Wunschschule bangen müssen. „Wir werden wohl Bewerber abweisen müssen“, haben neun von 13 Schulleitern in unserer Umfrage zum Anmeldeverfahren geantwortet.

Längeres gemeinsames Lernen, weniger Stress durch das Abitur nach neun statt acht Jahren – deshalb wünschen viele Eltern diese Schulform. Das Auswahlverfahren ist reglementiert: Zwei gleich große Gruppen von Mädchen und Jungen, von stärkeren und schwächeren Schüler werden gebildet, soziale Härten und Geschwisterkinder bevorzugt berücksichtigt, schließlich die Entfernung zur Schule – erst dann entscheidet das Los.

Duisburger Gesamtschulen werben mit Infotagen um die Viertklässler

Gesamtschule Duisburg-Mitte

„Es wird zwangsläufig zu Ablehnungen kommen“, ahnt Schulleiter Ernst Wardemann angesichts von rund 200 Anmeldungen für sechs Klassen. An den Anmeldetagen führt die Schule (1300 Schüler an den Standorten Pappenstr./Neudorf und Falkstr./Duissern mit je drei Klassen der Jahrgänge 5 bis 10) Gespräche mit Eltern und Kindern. Der Drittelmix könne „nicht immer“ gewährleistet werden, so Wardemann. Kein Sitzenbleiben bis einschließlich Klasse 9, zwei Musikklassen pro Jahrgang, und die Kooperation mit den Stadtmitte-Gymnasien in der Oberstufe sind die Pfunde, mit denen die Gesamtschule Mitte wirbt. Infoabende zur individuellen Beratung gibt es am sowohl am heutigen Dienstag und noch am Mittwoch, 13. Januar (jeweils 19.30 Uhr), an der Abteilung Pappenstraße.

Herbert-Grillo Gesamtschule

Die Marxloher Herbert-Grillo-Gesamtschule (rund 630 Schüler) muss in der Regel keinen Schüler ablehnen. Auch in diesem Schuljahr startet die Ganztagsschule mit vier Klassen in den 5. Jahrgang und wird insgesamt 108 Kinder aufnehmen. Und der Drittelmix? Gibt es mit der Anmeldung in Klasse 5 noch nicht. Jedoch soll am Ende der Schullaufbahn ein solcher Drittelmix erreicht werden. „An unserer Schule steht das selbstständige, eigenverantwortliche und teamorientierte Lernen mit Freude im Mittelpunkt. Die Lehrer entdecken Talente, begleiten die Schüler individuell, fördern Stärken und unterstützen sie dabei, ihren eigenen Weg zu finden“, so Schulleiter Thomas Zander. Tag der offenen Tür: 20. Januar, 14-16 Uhr. Beratungstermine: 0203/544 230.

Globus am Dellplatz

„Hochwachsend fünfzügig“, sagt Schulleiter Gerd Schoppengerd den Eingangsjahrgang, der erstmals fünfzügig an der Gitschiner Straße startet. Deshalb werden sich Angebot und Nachfrage wohl die Waage halten, hofft er. Zur Beratung der Eltern und Kinder gibt’s ein Gespräch an den Anmeldetagen. „Den Drittelmix bei den Empfehlungen erreichen wir nicht“, räumt der Schulleiter ein, „wir bemühen uns, jedem die individuell optimale Entwicklungsmöglichkeit zu geben.“ Sitzenbleiben gibt es an der Globus-Gesamtschule (970 Schüler, Hauptstandort Gottfried-Könzgen-Str.) bis Klasse 9 nicht, Förderangebote in den Hauptfächern und eine systematische Berufsvorbereitung ab Klasse 8. Sport und Kunst werden als viertes Abiturfach angeboten, als neu einsetzende Fremdsprachen in der Oberstufe auch Türkisch und Niederländisch angeboten. Über die Euregio-Kooperation werden Auslandsaufenthalte möglich. Infotag für die Oberstufe ist am 9. Dezember, 19 Uhr, Könzgenstr., Info zu Klasse 5 0203/286 490.

Lise-Meitner-Gesamtschule

Die Lise-Meitner-Gesamtschule (1258 Schüler) in Rheinhausen bekommt in der Regel rund 200 Anmeldungen. Die Schulleitung muss auch ablehnen, da aus Platzgründen im Jahrgang 5 nur fünf Klassen gebildet werden können. Hier gelinge der sogenannte Drittelmix in der Schülerschaft. Als Schwerpunkte zählt Schulleiter Klaus Stephan das Abitur nach neun Jahren auf, die Kooperationen mit der Heinrich-Heine-Gesamtschule und dem Kruppgymnasium in der Oberstufe, das Lernen mit digitalen Medien und das breitgefächerte Fremdsprachen- und Kulturangebot. Inklusives und integratives Arbeiten stehe ebenso auf dem Stundenplan wie internationale Kontakte, etwa nach London, Calais oder Budapest. Terminabsprache unter  02065 - 689980.

Heinrich-Heine-Gesamtschule

Auch in diesem Jahr wird die HHG in Rheinhausen (insgesamt 1070 Schüler) wieder fünfzügig in den 5. Jahrgang gehen. In den vergangenen Jahren hatte die Schule in der Regel 150 Anmeldungen. „Schon immer mussten aufgrund des Anmelde-Überschusses Kinder abgelehnt werden“, sagt Schulleiter Günter Derksen. Mit Blick auf die Stadtteilunterschiede könne der Drittelmix nicht gewährleistet werden. Schwerpunkte setzt die HHG in den Fachbereichen Informatik, Musik, Sprache, Sport und Naturwissenschaften für die Jahrgänge 5 und 6. Die G9-Schule will den Kindern Zeit und Raum geben, ihre Talente zu entwickeln und hält die Schullaufbahn bis in den Jahrgang 9 und 10 offen. Individuelle Beratung nach Terminvereinbarung02065 - 92880.

Theodor-König-Gesamtschule

Von den rund 108 Schülern, die sich in jedem Jahr an der Beecker Theodor-König-Gesamtschule (ca. 900 Schüler) bewerben, können die meisten angenommen werden. So bildet die Schule auch diesmal vier neue Klassen im 5. Jahrgang. Im Anmeldeverfahren gebe es aber keinen Drittelmix der Schülerschaft, so Schulleiter Dirk Winkelmann. Bis zur 9. Klasse gibt es keine Sitzenbleiber. Dazu setzt die Schule auf Beratung, die die Planung einer passenden Schullaufbahn für jedes Kind festlegt, auf intensive Deutsch- und Sprachförderung in den 5. und 6. Klassen, Medienerziehung sowie umfangreiche Maßnahmen zur Vorbereitung der Berufs- oder Studienwahl. Tag der offenen Tür: 16. Januar, 10-14 Uhr, Kontakt: 0203 - 5797390.

Gesamtschule Meiderich

Sechszügig mit fünf Regelklassen und einer Sportklasse startet die Meidericher Schule (1315 Schüler), die jetzt im Verbund mit Steinbart-Gymnasium und Lise-Meitner-Gesamtschule „NRW-Sportschule“ ist. Über 200 Anmeldungen sind die Regel, „bedauerlicherweise werden wir Bewerber ablehnen müssen“, prognostiziert Schulleiter Bernd Beckmann, das Auslaufen der Hauptschulen habe die Nachfrage nochmals verstärkt. An den Anmeldetagen führen die Lehrer Gespräche mit Eltern und Kindern, für die Sportklasse wird noch ein gesonderter Anmeldetermin bekannt gegeben. Als Comenius-Projektschule pflegen die Meidericher Partnerschaften in EU-Länder, Naturwissenschaften werden in der Unterstufe integriert (gemeinsam) von einem Lehrer unterrichtet. Infoabend: 20. Januar, 17.30 Uhr, Bahnhofstraße.

Gesamtschule Süd

Sechs Klassen kann die einzige Gesamtschule im Südbezirk einrichten, bei durchschnittlich 220 Anmeldungen „muss es zwangsläufig zu Ablehnungen kommen“, bedauert Schulleiter Alois Wollny. Die Anmeldung ist mit „Kennenlerngesprächen“ verbunden. Dem Drittelmix nähert sich die GS Süd an seit der Einführung von G8 an den Gymnasien. „Bei uns wird die Schullaufbahn nicht am Ende der Grundschule festgelegt, sondern bleibt sechs Jahre offen“, so Wollny. Im Programm: Bläserklasse und Mint-Angebote, Informatik- und Technik-Unterricht ab Klasse 5, neben Latein und Französisch (ab Kl. 6) auch Spanisch (ab 8 und 11), sowie zahlreiche AG-Angebote und Hausaufgabenbetreuung in Kooperation mit der Uni Duisburg-Essen. Tag der offenen Tür ist am 16. Januar (10 bis 13 Uhr), Infoabende: 14. Dezember, 21. Januar (jew. 18 -20 Uhr).

Aletta-Haniel-Gesamtschule

Bei der Aletta-Haniel-Gesamtschule (ca. 1000 Schüler) in Ruhrort halten sich Angebot und Nachfrage die Waage: Auch in diesem Jahr startet die Schule mit vier Zügen in den 5. Jahrgang – Erstanmeldungen müssen in der Regel nicht abgelehnt werden. Auch hier wird der Drittelmix nicht erreicht, „die Zusammensetzung der Klassen schwankt je nach Jahrgang“, so Jörg Meyer, stellv. Schulleiter. Die Schüler der Jahrgänge 5 bis 7 lernen in einem eigenen Haus an der Carpstraße. Als Schwerpunkt nennt der stellvertretende Schulleiter die Sprachförderung für alle, besonders für Begabte in Pro-Englisch und die Förderung der Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwäche. Kontakt zur Schule für Beratung: 0203/800 9760, www.aletta-haniel-gesamtschule.de

Gesamtschule Emschertal

Zum zweiten Mal wird die GS Emschertal fünfzügig in den 5. Jahrgang starten, doch bei bis zu 150 Anmeldungen wird es auch Ablehnungen geben müssen, vermutet Schulleiter Christoph Hönig. Weil zwei Realschulen in Hamborn auslaufen, werden mehr Eltern die Schule wählen. Den idealtypischen Drittelmix kann die Neumühler Schule noch nicht gewährleisten, „aber die Zahl der Schüler mit Gymnasialempfehlung steigt“, konstatiert der Schulleiter. Neben der Möglichkeit einer individuellen Laufbahnplanung wirbt die GS Emschertal mit verlässlicher Ganztagsbetreuung und einem umfangreichen Ganztagsangebot, Schwerpunkte in der Sekundarstufe I sind die Naturwissenschaften und Aktivitäten zum selbstständigen und sozialen Lernen. Info-Angebote haben schon stattgefunden, Termine für Beratung: 0203 - 99567-26.

Erich-Kästner-Gesamtschule

Bis zu 180 Anmeldungen bekommt die Homberger Schule (1000 Schüler) in der Regel – zu viele für maximal 145 Plätze. „Wegen der Insellage der Homberger Schulen liegt der Schwerpunkt unserer Anmeldungen im Bereich der guten Realschulempfehlungen, die Zahl der reinen Gymnasialempfehlungen liegt bei unter 20“, so Schulleiter Günter Terjung. Die Kästner-Gesamtschule setzt auf individuelle Förderung durch kooperatives Lernen sowie intensive Sprachförderung und Laufbahn-Beratung. Mit der Arbeit von „Kulturagenten“ wird ein Schwerpunkt gesetzt, es gibt eine Bläserklasse. Das Sprachen-Angebot ergänzt die Möglichkeit zu Zertifikatsprüfungen in Englisch und Spanisch, Technik ist Fach in der gymnasialen Oberstufe. Infoabend: 10. Dez., 19.30 Uhr, Gebäude Ehrenstr.

Gesamtschule Walsum

In jedem Jahr melden sich etwa 210 Schüler an der Gesamtschule Walsum (ca. 1300 Schüler) an, so dass immer wieder abgelehnt werden muss. Im kommenden Schuljahr können sechs Eingangsklassen gebildet werden. „Da bei uns mehrheitlich Realschulempfehlungen vorliegen, wird der Drittelmix häufig nicht erreicht“, sagt Schulleiter Henning Korsten. Drei Schulabschlüsse können die Jugendlichen erreichen, ein breites Fächerangebot bietet eine vielfältige Schwerpunktbildung im Wahlpflichtbereich. Großen Wert legt die Schule neben der individuellen Förderung auf das Miteinander und soziales Engagement in- und außerhalb der Schule im Stadtnorden. Tag der offenen Tür am 16. Januar, 10 bis 13 Uhr. Kontakt für Beratungen: 0203 - 485040.

Leibniz-Gesamtschule

Im vergangenen Jahr brach die Schule ihren Rekord mit 290 Anmeldungen. Dabei kann die Leibniz-Gesamtschule (1300 Schüler) in Alt-Hamborn nur ca. 162 Schüler aufnehmen. Der Drittelmix in werde nur bedingt erreicht, da es einen Überhang an Realschulempfehlungen gebe, so Schulleiter Karl Hußmann. „Uns zeichnet aus, dass wir Kinder und Jugendliche bei klaren Regeln intensiv betreuen und dabei Ausbildungsschule und Erziehungspartner der Eltern sind.“ Ab Klasse 5 können Kinder in Naturwissenschaften experimentieren und sich im Instrumentalunterricht ausprobieren. An der Sprachförderschule gibt es eine 40-minütige Bewegungspause mit Sport- und Spielangeboten. Tag der offenen Tür: Samstag, 12. Dez., 10 bis 13 Uhr, Kontakt: 0203/283 5522.

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