Duisburg. . Zwei Gesamtschulen und ein Gymnasium in Duisburg bilden gemeinsam die NRW-Sportschule und arbeiten künftig bei der Talentförderung zusammen.

Um junge Sport-Talente besser fördern zu können, haben sich Steinbart-Gymnasium (Stadtmitte), Lise-Meitner-Gesamtschule (Rheinhausen) und Gesamtschule Meiderich zu einem Verbund zusammengeschlossen. Der startete zum Schuljahresbeginn mit insgesamt 90 Fünftklässlern und darf sich nun „NRW-Sportschule“ nennen. Zur Einweihung kam am Montag Christina Kampmann, seit Anfang Oktober neue NRW-Landesministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, erstmals nach Duisburg. Der Duisburger Verbund ist eine von landesweit bald 18 Sportschulen. Das Ziel: gute Bildung und Talentförderung zu vereinbaren.

„Junge Leistungssportler können hier neben einer guten Schulbildung ein anspruchsvolles Trainingsprogramm absolvieren. Wir wollen, dass unsere Talente auch einen guten Schulabschluss erhalten“, betonte Kampmann.

Sport hat hohen Stellenwert

Der Sport genießt in den drei Duisburger Schulen schon lange einen besonderen Stellenwert. Die Lise-Meitner-Gesamtschule hat sich der Handball-Förderung gemeinsam mit dem OSC Rheinhausen verschrieben, die Gesamtschule Meiderich liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum MSV-Trainingsgelände an der Westender Straße und fördert den kickenden Nachwuchs. Als Teilinternat ermöglicht das Steinbart-Gymnasium schon seit 2002 etwa jungen Wassersportlern die Vereinbarung von Frühtraining, Unterricht und Terminen für Klassenarbeiten.

Sporttalentierte Schüler erhalten an jeder der drei Schulen fünf Wochenstunden Sportunterricht. „Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer motorischen und athletischen Ausbildung“, erklärt Uwe Busch vom Stadtsportbund. Er kooperiert im Verbund bei der Auswahl der Schüler, bei der Koordination des Unterrichtsprogramms und bei der Zusammenarbeit mit den Vereinen und Sportverbänden.

Steigende Zahlen prognostiziert

Nur Kinder, die zuvor einen Test in der Sportschule Wedau bestehen, werden in den Sportklassen aufgenommen. Noch verhalten war das Interesse für den ersten Jahrgang, schon 130 Kinder konkurrierten um die 90 Plätze beim Test für das nächste Schuljahr in der vergangenen Woche. „Nachdem die Sportschule gestartet ist, werden die Zahlen weiter steigen“, ahnt Uwe Busch, Geschäftsführer des Stadtsportbundes.

Die drei Verbundschulen bekommen zusätzliche Lehrerstellen für die Sportförderung vom Land. Auch die Stadt werde als Schulträger „alles tun, den Prozess weiter zu gestalten“, versprach OB Sören Link am Steinbart-Gymnasium. „Hier soll in den nächsten Jahren eine Dreifach-Turnhalle mit modernsten Standards entstehen“, kündigte Link an. Für eine 80-Prozent-Förderung des Projekts durch das Land soll sich der Duisburger Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion einsetzen. Die drei Schulleiter zweifeln derweil nicht am Erfolg ihres Verbundes: „Wenn wir den ersten Olympiasieger präsentieren, treffen wir uns wieder hier“, so Klaus Stephan, Leiter der Lise-Meitner-Gesamtschule.