„Prima 1 A-Lage, ansonsten Tristesse im Einzelhandel“ – so betitelt das Düsseldorfer Maklerunternehmen Comfort seinen aktuellen „Städtereport“ zur Duisburger Innenstadt. Zentrale Erkenntnis: „Duisburg erreicht in keiner der Kategorien Kaufkraft, Umsatz und Zentralität den Durchschnitt von Städten mit vergleichbarer Einwohnerzahl.“
So erreicht Duisburg zwar eine Zentralitätskennzahl von über 110, es fließt also mehr Kaufkraft in die Stadt als ab. Aber der Schnitt der Großstädte liegt bei einer Zentralität von 125,4. Ähnlich verhält es sich beim Kaufkraftindex: Duisburg liegt deutlich zurück. „Für eine Stadt dieser Größenklasse spielt Duisburg im Einzelhandelssektor eine Liga niedriger als üblich“, sagt Comfort-Geschäftsführer Jürgen Kreutz.
Sollte das Factory Outlet im Norden der Stadt doch noch realisiert werden, wäre das aus Sicht der Düsseldorfer Immobilienexperten für den innerstädtischen Einzelhandel „seine größte zu bewältigende Herausforderung“. Die in der Vergangenheit mehrfach diskutierte Alternative, die Altstadt rund um die Münzstraße zum Outlet-Standort zu entwickeln, ist laut Comfort-Studie „für die sehr kränkelnde Lage eine interessante Perspektive“.
Als beste Handelslage der Stadt stufen die Comfort-Experten das relativ kurze Stück der Königstraße zwischen „Forum“ und „Königsgalerie“ ein. Dagegen hätten die „Nebenlagen“ Sonnenwall und Münzstraße bereits mit Leerständen, Interimsnutzungen und „teilweise heftigen Mietpreissenkungen“ zu kämpfen.
Als Gegenmaßnahme empfiehlt Kreutz Investitionen der Hauseigentümer und Ladenmieter, um mit „interessanten Konzepten und Nischenangeboten“ gegenüber der hochfrequentierten A-Lage bestehen zu können. Positive Ansätze für die Innenstadt verortet Comfort an der Düsseldorfer Straße, wo Primark mit junger Mode der Bücherei folgen soll, und beim Averdunk-Centrum – trotz seines massiven Leerstands. Denn es gebe Informationen, wonach ein holländischer Investor dort das gesamte Erdgeschoss für einen Einzelmieter umbauen wolle. „Diese Maßnahme wäre für die Hauptlage Duisburg begrüßenswert“, so die Düsseldorfer.