Duisburg. . Das Geld stammt größtenteils aus Landesdarlehen und fließt überwiegend in den sozialen Wohnungsbau. Zusätzlich startet ein Pilotprojekt in Neuenkamp.

Bis 2017 wird die Duisburger Gebag 55 Millionen Euro in ihren Wohnungsbestand investieren. Diese Zahl bestätigte der Vorsitzende des städtischen Wohnungsbauunternehmens, Bernd Wortmeyer, dieser Zeitung. Größtenteils handelt es sich dabei um Sozialwohnungen. Die Investitionen werden möglich durch Inanspruchnahme von Mitteln, die das Land Nordrhein-Westfalen für den sozialen Wohnungsbau in Form günstiger Darlehen bereitstellt. Dabei sehen die Bedingungen für den Erhalt der Gelder eine Beschränkung des Mietpreises auf 5,25 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter vor.

In Städten wie Köln und Düsseldorf, so Wortmeyer, würden deshalb viele Wohnungsunternehmen die etwas höheren Kosten bei Finanzierungen durch Banken in Kauf nehmen – und so ohne die Preisbindung weit höhere Mieten verlangen können. „In Duisburg ist es anders, la liegt die Miete im Schnitt irgendwo bei 5,50 Euro. Es ist ein einfaches Rechenbeispiel, dass auch bei den aktuellen Zinsen das Darlehen des Landes günstiger ist“, erklärt Wortmeyer. Das Unternehmen muss 30 Prozent der Investitionssumme durch eigenes oder zusätzliches Kapital von Banken einbringen. „Das bekommt die Gebag jetzt auch wieder hin“, betont Wortmeyer mit Blick auf die schwierige Situation des Unternehmens nach dem Scheitern des Umbaus der Küppersmühle. Das hatte Millionen gekostet und die Stadttochter in Schieflage gebracht.

„Generationengerechtes Wohnen im Quartier“

Eine große Zahl von Wohnungen – laut Wortmeyer im hohen dreistelligen Bereich – plant die Gebag ab 2017 in Neuenkamp zu modernisieren. Damit soll „generationengerechtes Wohnen im Quartier“ geschaffen. Das ist auch der Name eines landesweiten Pilotprojekts, in dem die Ministerien für Bauen und Wohnen, für Gesundheit, Pflege und Alter sowie die NRW-Bank und andere Partner vertreten sind. Begleitet wird es wissenschaftlich von der Bertelsmannstiftung, damit die Erfahrungen auf andere Städte übertragen werden können.

Fünf bis sieben Millionen Euro sollen nach ersten Schätzungen der Gebag in Neuenkamp investiert werden. Dabei geht es nicht nur darum, die Wohnungen zu modernisieren, wie es auch in anderen Stadtteilen passieren wird. In Neuenkamp sollen auf die Umbauten auch Betreuungsangebote beispielsweise für ältere Menschen folgen. „Diese Hilfe von außen kommt aber nur, wenn sie jemand bezahlt. Es ist kein für Duisburg spezifisches Problem, das kann keine Stadt. Wir haben aber den Druck, es zu tun, weil wir sonst bald unsere Wohnungen nicht mehr vermietet bekommen.“ Etwa fünf Jahre könnte die Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Pilotprojekts dauern.

Große Veränderungen in Neuenkamp:

Ungefähr jede vierte Wohnung in Neuenkamp gehört der Gebag.

  • Ziel ist es, im Stadtteil gemischte Quartiere für junge und ältere Menschen zu schaffen.

  • Unternehmen aus sieben Städten in NRW nehmen am Pilotprojekt teil.