Präsent mitten in der Innenstadt: Die städtische Wohnungsgesellschaft Gebag hat auf der Kuhstraße gegenüber der Königsgalerie in einem der gläsernen Pavillons ein City-Servicebüro eröffnet. Es soll Anlaufstelle für die 35 000 Duisburger sein, die in den 12 000 Gebag-Wohnungen leben. „Wir wollen da sein, wo die Menschen sind“, so Gebag-Chef Bernd Wortmeyer am Donnerstag bei der Präsentation des neuen Innenstadt-Außenpostens.
Ein Service-Center eines Wohnungsbauunternehmens: Das ist eigentlich nichts wirklich Besonderes. Auch die Gebag hat eine Mieterberatung in ihrer Zentrale an der Tiergartenstraße, die immerhin täglich von rund 100 Mietern aufgesucht wird, und dazu gibt es ein Dutzend Vor-Ort-Anlaufstellen auf das Stadtgebiet verteilt, dort wo das Unternehmen eine hohe Bestandsdichte hat. Und doch: Der gläserne Gebag-Pavillon, der praktischerweise auch der Gebag selbst gehört, ist mehr als eine zentrale Service-Adresse. Er soll Botschaft sein: „Wir sind wieder da. Wir sind mittendrin“. Lob gibt es vom Oberbürgermeister: „Ja, die Gebag ist wieder da“, verweist Sören Link auf wieder schwarze Zahlen und reges Immobilienwirtschaften der städtischen Tochter.
Nach dem Desaster um die Erweiterung des Museums Küppersmühle, das das städtische Wohnungsunternehmen fast in den Ruin getrieben hat, hat die Gebag mit ihrem neuen Chef Bernd Wortmeyer und den immerhin noch 12 000 Wohnungen wieder Kurs aufgenommen. „Wir sanieren, wir modernisieren, wir bauen neu und wir tun etwas für die Stadtteilentwicklung“, erklärt Wortmeyer bei der Eröffnung des neuen City-Service-Büros. Es soll auch sichtbarer Beleg eines neuen Kundenverständnisses der Gebag sein. „Wir kümmern uns um unsere Mieter“, verspricht Wortmeyer.
Der Umkehrschluss heißt, dass das vorher zumindest verbesserungswürdig war. Ebenso wie die Bestandspflege der Wohnungen, für die lange Jahre schlicht kein Geld da war. 25 Millionen Euro hat die Gebag jetzt wieder dafür zunächst eingeplant. Viele Wohnungen und Häuser sollen moderner, attraktiver werden – und damit auch besser vermietbar. Langfristig soll die überdurchschnittliche hohe Leerstandsquote von acht Prozent halbiert werden. An manchen Ecken, das weiß auch Wortmeyer, würden potenzielle Mieter nicht einmal mehr aussteigen.
Auch für die künftigen Mieter will die Gebag in der Innenstadt Ansprechpartner sein: Broschüren und Infoblätter kann Servicekraft Rebecca Bosse aus dem Regel fischen, die freie Mietwohnungen oder auch das Eigentumshäuschen anbieten. Aber auch der tropfende Wasserhahn kann bei ihr im Pavillon gemeldet werden. Praktisch für mögliche neue Mieter: Das städtische Wohnungsamt ist gleich um die Ecke – ein Kundenkreis, um den sich die Gebag eben als städtisches Wohnungsunternehmen besonders intensiv kümmert.