Duisburg. Stadt Duisburg und Regionalverband müssen für den Revierpark Mattlerbusch jetzt erneut die Zuschüsse um 700.000 Euro erhöhen - sonst droht erneut Insolvenz.
Die Stadt Duisburg und der Regionalverband Ruhr (RVR) müssen erneut ein gemeinsames Rettungspaket für den Revierpark Mattlerbusch mit seiner Niederrhein-Therme schnüren: Mit 700.000 Euro wollen die beiden Gesellschafter dem Freizeitpark für das kommende Halbjahr unter die Arme greifen. Denn mit dem üblichen Zuschuss von einer halben Million Euro droht dem Revierpark bereits im Februar 2016 die Zahlungsunfähigkeit.
Stadt zahlt 2015 knapp eine Million
Um eine Insolvenz zu vermeiden, soll jetzt noch der Zuschuss für das laufende Jahr weiter hochgeschraubt werden. Es ist dann das zweite Rettungspaket innerhalb eines Jahres. Statt 255.000 Euro wird die Sicherung des Revierparks alleine die Stadt Duisburg in diesem Jahr knapp eine Million Euro kosten. Die erneute Erhöhung der Zuschüsse wird bereits am Montag Thema im Finanzausschuss sein, eine Woche später soll der Rat die Rettungsgelder dann absegnen.
Hintergrund für die erneute finanzielle Notlage ist, dass sich die Übertragung auf eine neue Trägergesellschaft verzögert. Ursprünglich war vorgesehen, dass alle Revierparks im Regionalverband ab Anfang 2016 in der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr (FMR) verschmelzen. Die Gesellschaft sollte finanziell so ausgestattet sein, dass die Zukunft der Parks gesichert ist und der Investitionsstau aufgelöst werden kann. Doch jetzt soll die Übertragung erst Mitte 2016 möglich sein — frühestens.
Die Probleme am Mattlerbusch aber bleiben: Die Besucherzahlen sind rückläufig, zum Jahreswechsel werden auch noch die Eintrittspreise für die Therme erhöht (wie im Juli erneut um 50 Cent). Gleichzeitig aber fehlt das Geld, um die Anlage attraktiver zu gestalten und dem Besucherrückgang entgegen zu wirken. Die Therme steckt damit in einem Teufelskreis, aus dem zumindest kurzfristig kein Ausweg in Sicht ist. Die beauftragten Wirtschaftsprüfer sprechen von einer „auch mittelfristig kritischen Liquiditätslage.
Die Stadt musste ihren Zuschuss erst Ende April von 255.000 auf 610.000 Euro erhöhen. Jetzt wird er noch einmal auf 960.000 Euro aufgestockt.
„Bedeutender Freizeitstandort“
Vor der heutigen Debatte im Finanzausschuss hatte OB Sören Link gegenüber der Politik noch einmal den Stellenwert des Parks als „bedeutenden Freizeitstandort“ betont. Nötig ist das nicht: Die Stadt ist rechtlich ohnehin verpflichtet, den Verlust aus dem Betrieb zur Hälfte zu übernehmen. Und daran wird sich auch nichts ändern, wenn der Revierpark Mattlerbusch in die neue Freizeitgesellschaft übergeht.