Duisburg. . Der Duisburger Mattlerbusch soll mit den anderen Revierparks fusionieren. So soll die Zukunft der Bäder und Parks gesichert werden.

Der Revierpark Mattlerbusch soll mit seinen „Brüdern“ in Gelsenkirchen, Herne und Oberhausen sowie dem Bochumer Freizeitzentrum Kemnade in einer gemeinsamen Gesellschaft „verschmolzen“ werden. Das soll helfen, die chronische Unterfinanzierung der Revierparks und Freizeit-Badewelten zu lindern. Duisburg signalisiert Zustimmung. Ende November soll der Rat entscheiden.

Der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) ist zusammen mit den jeweiligen Kommunen Gesellschafter der Revierparks. Und die sind bekanntlich derart in Finanznöten, dass sogar die Insolvenz einzelner Gesellschaften droht, schreibt der RVR in seiner Beschlussvorlage zur Fusion der Revierparks in einer gemeinsamen Gesellschaft. Als „grundsätzlichen Neuanfang“ bezeichnet der RVR die Verschmelzung, die Synergien schaffen, Verwaltungskosten senken, die Geschäftsführung „professionalisieren“ und effiziente gemeinsame Strategien ermöglichen soll.

Duisburger Zuschuss bliebe gleich

Nur gemeinsam könnten zukunftsträchtig die defizitären Bade- und Saunawelten und die grünen Erholungsparks betrieben werden. Nicht mitmachen will Dortmund mit seinem Freizeitpark Wischlingen. Auf 870.000 Euro beziffert ein Gutachten den betriebswirtschaftlichen Effekt der Neuorganisation. Zugleich kündigt der RVR Investitionen von zwei Millionen Euro in die Freizeitparks an.

Nach dem Fusionsvertrag würde der jährliche Zuschuss Duisburgs weiterhin 255.000 Euro betragen, die gleiche Summe steuert der RVR bei. Mit einem Sitz soll Duisburg in dem künftigen Aufsichtsrat vertreten sein. In jedem der Parks soll es einen operativen Leiter vor Ort geben, aber keine eigenständigen GmbH-Geschäftsführer mehr, wie es jetzt noch im Stadtnorden der 65-jährige Harmut Lange ist, dessen Vertrag für ein Jahr als Übergangslösung wegen der Fusionszeit verlängert wurde.

RVR-Analyse trübt das Badewasser

„Die Verschmelzung ist im Großen und Ganzen abgestimmt. Wir haben die Bereitschaft, mitzumachen“, erklärt der SPD-Ratsherr und Revierpark-Verwaltungsratsvorsitzende Manfred Slykers. Er glaubt allerdings nicht, dass die Synergieeffekte ausreichen, um den Investitionsstau zu beheben. Slykers: „Wenn wir die Parks erhalten wollen, müssen wir etwas tun.“

So sieht es auch der RVR: Seine Ist-Analyse trübt das Badewasser in den Revierparks beträchtlich: Sinkende Besucherzahlen und steigende Konkurrenz machen den Revierpark-Badelandschaften das Leben schwer: Die Besucherzahlen sind in den vergangenen zehn Jahren um 18,5 Prozent gesunken. Hält der Trend an, würden Minus und Zuschussbedarf von aktuell 5,35 Millionen Euro um weitere 1,8 Mio Euro ansteigen. Die Zuschüsse müssten um ein Drittel steigen. Als Einzelgesellschaften wären die Revierparks ohne zusätzliche Finanzhilfe „wirtschaftlich nicht überlebensfähig“, warnt der RVR.