Duisburg. . Arbeitnehmervertreter aller deutschen Standorte von Thyssen-Krupp Steel tagten in Duisburg-Rheinhausen. Sie lehnen eine Dividendenzahlung ab.
Weitere Sparprogramme bei Thyssen-Krupp Steel Europe lehnen die Arbeitnehmervertreter ab. Das machten etwa 250 Betriebsräte der deutschen Standorte am Mittwoch bei einer Konferenz in der Rheinhausenhalle deutlich. Sinnvoller seien jetzt Investitionen und Innovation, sagte Gesamtbetriebsratsvorsitzender Günter Back.
Von weiteren Sparmaßnahmen mit dem Volumen von 100 Mio Euro sei die Rede, erklärte Back. Das letzte Sparprogramm habe aber auch zu Mehrarbeit und Anlagenausfällen geführt, das Unternehmen sei zum Teil gehindert worden, Geld zu verdienen. Jetzt habe man dem Vorstand signalisiert: „Beim Personal ist nichts mehr zu holen.“ Durch die Verkürzung der Arbeitszeit habe die Belegschaft vielmehr Geld im Unternehmen gelassen.
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Aus dem Grunde lehnen die Betriebsräte auch eine Dividendenausschüttung ab, von der gerüchteweise zu hören sei. Back: „Wir brauchen jeden Cent für Investitionen.“ Etwa für einen neuen Pfannenofen in Beeckerwerth, für den über 100 Mio Euro von der Essener Konzernspitze noch genehmigt werden müssen. Die Investition sei „ein weitere Sprung in Richtung Qualität“, nachdem die Stranggussanlage schon auf den neuesten Stand gebracht worden ist, und Voraussetzung für die Produktion besonderer Stahlgüten.
Warnstreiks sind möglich
Mit großer Sorge blicken die Vertreter von 24.000 Thyssen-Krupp-Mitarbeitern derzeit nach Brüssel, wo die Vorgaben zur CO2 -Minderung erarbeitet werden. Die Stahlunternehmen sehen enorme Kosten auf sich zu kommen und die Betriebsräte sehen Standorte in Gefahr samt ihrem Umfeld. Die Politik sei dabei, Arbeitsplätze in erheblicher Zahl zu vernichten, befürchtet Back und kündigt sogleich an, dass die Stahlbelegschaften sich wehren würden: „Kampflos werden wie das nicht mit uns machen lassen.“
Eine klare Absage erteilten die Betriebsräte in bei ihrer Tagung auch Überlegungen von Seiten eines Finanzinvestors, der an Thyssen-Krupp beteiligt ist, sich von Geschäftsfeldern zu trennen. „Einer Zerschlagung des Konzerns werden wir nicht tatenlos zusehen“, kündigte Back an.
Und er deutete schon einmal die Möglichkeit von Warnstreiks an, nachdem die Arbeitgeber auch in der zweiten Tarifverhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt hatten: „Durch Lohnverzicht wird kein Problem der Stahlindustrie gelöst.“