Duisburg. Ein 27-Jähriger soll eine Frau am Duisburger Hauptbahnhof brutal vergewaltigt haben. Nach drei Verhandlungsversuchen hatte sich der Angeklagte zuletzt abgesetzt.
Vor der 3. Großen Strafkammer des Landgerichts Duisburg fühlte man sich am Freitag in den Hollywood-Klassiker „Und täglich grüßt das Murmeltier“ versetzt. Zum vierten Mal innerhalb von zwei Jahren versucht das Gericht eine Sexualtat aufzuklären, die sich am 11. Juni 2011 ereignet haben soll. Auf der Anklagebank sitzt ein 27-jähriger Beecker, dem die Staatsanwaltschaft Vergewaltigung vorwirft.
Gemeinsam mit zwei unbekannt gebliebenen Männern soll er in einer Grünanlage, die hinter dem damaligen Fernreisebusbahnhof am Hauptbahnhof lag, eine heute 31 Jahre alte Frau brutal vergewaltigt haben. Das Opfer, das sich in der Drogen- und Alkoholikerszene bewegte, hatte seinen Hund ausführen wollen, als es von drei Männern umringt und mit einem Messer bedroht wurde.
DNA-Spur belastet Angeklagten
Der Angeklagte, der durch eine DNA-Spur belastet wird, schwieg am Freitag zu dem Vorwurf. Bei früheren Verhandlungen hatte er behauptet, einvernehmlich Sex mit der Frau gehabt zu haben.
Beim ersten Verhandlungsversuch waren die Richter nicht weiter gekommen, weil die Hauptbelastungszeugin nicht erschien. Dann hatte die Frau ihre Kooperation an einem Glaubwürdigkeitsgutachten verweigert. Als im dritten Anlauf im Mai endlich alles beisammen war, hatte sich der Angeklagte gegen Ende der Beweisaufnahme abgesetzt. Per Haftbefehl gesucht und per Handy-Ortung ermittelt, hatte er auf den vierten Neustart nun in der Untersuchungshaft warten müssen.
Für das Verfahren sind zwei Fortsetzungstermine vorgesehen.