Neudorf. . Ab 9. November sollen die ersten Flüchtlinge einziehen. Bis zu 450 sollenan der Memelstraße unterkommen. Die Hilfsbereitschaft in Neudorf ist groß.
Türen werden an diesem Donnerstagvormittag angeliefert und in die zweite und dritte Etage getragen – dort, wo noch emsig gebohrt und gehämmert wird und in gut einer Woche, ab Montag, 9. November, die ersten von 230 Flüchtlingen unterkommen sollen. Mit insgesamt bis zu 450 rechnet die Stadt, wenn auch das Erdgeschoss und das erste Stockwerk voraussichtlich ab Ende November bezugsfertig sind. In Rekordzeit, erzählt Uwe Rohde, Geschäftsführer des Immobilien-Managements Duisburg (IMD), bei einem Rundgang, sei das ehemalige Haupt-, Schul- und Personalamt an der Memelstraße in Neudorf für 2,5 Millionen Euro binnen drei Monaten zu einer Asylunterkunft umgebaut worden.
„Es muss so schnell gehen“, sagt Horst Becker von der Sozialverwaltung. „Der Druck, all die Menschen unterzubringen, ist groß.“ Noch einmal 250 Flüchtlinge seien in diesem Monat nach Duisburg gekommen. Die Zahl der Asylbewerber steige damit auf rund 3500. Sie kommen aus Syrien, aus den Balkan-Staaten, Afghanistan, Schwarz- und Nordafrika sowie aus dem Iran. „Zu 80 Prozent sind es alleinstehende Personen“, so Becker. Welche Menschen und aus welchen Ländern an der Memelstraße in Neudorf einziehen werden, könne er aber noch nicht sagen. „Das weiß ich immer erst zwei Tage vorher.“
Komplettsanierung im Innenausbau
Bis dahin malochen laut Klemens Küpper vom IMD weiterhin 50 bis 70 Arbeiter, fast ausschließlich von Duisburger Unternehmen, täglich außer sonntags, um den Zeitplan einhalten zu können. „Die gesamte Elektroinstallation, Brandschutztechnik, die Leuchten, Sanitärbereiche und Wände – alles ist neu“, sagt Rohde. „Es ist im Grunde eine Komplettsanierung, die wir im Innenausbau durchführen lassen mussten.“
Flüchtlinge in DuisburgIn jeweils bis zu 20 Quadratmeter großen Dreier- bis Viererzimmern werden die Flüchtlinge untergebracht: Betten, Stuhl, Tisch, Schrank und Fernsehanschluss gibt es – ebenso wie ein Startpaket, zu dem Bettwäsche, Kochtöpfe und Zahnbürste gehören, von der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB). Es soll es auch Räume für Deutschunterricht oder auch, wenn nötig, Kinderbetreuung geben.
Die Bereitschaft zu helfen, ist in Neudorf riesengroß, sagt Torben Nübel vom Bezirksamt Mitte. Zu einer Info-Veranstaltung der Stadt vor ein paar Wochen sind mehr als 400 Interessierte gekommen, rund 80 hätten danach sofort gefragt, wie sie sich engagieren können, darunter die Flüchtlingshilfe Neudorf. „Wir wollen die Hilfe nun schnellstmöglich zusammen koordinieren“, so Nübel.
Mitarbeiter zur Betreuung vor Ort
Das Gebäude an der Memelstraße hat früher das Haupt-, Schul- und Personalamt beheimatet, stand aber seit diesem Frühjahr leer. Nun wird es eine Asylunterkunft. Vier städtische Hausverwalter, vier Wachleute und vier Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und des Diakonischen Werks zur Betreuung der Flüchtlinge sollen dort laut Stadt zunächst eingesetzt werden – bei Bedarf gegebenenfalls mehr.