Duisburg. . Mehr 150 Ehrenamtliche kamen zum Danktag der Diakonie in Duisburg, um sich für ihr Engagement in ganz unterschiedlichen Bereichen feiern zu lassen.
Die Abiturientin Sophie ist sich sicher: Ehrenamt ist auch cool. Nach ihrem Abitur hat sie sich entschieden, als freiwillige Helferin bei der Bahnhofsmission zu arbeiten und nicht direkt an der Uni und zu studieren. „Ich wollte vorher mal was ganz anderes kennen lernen, erleben wie sich so ein Berufsleben anfühlt“, erzählt sie. Sophie hat ihren Entschluss nicht bereut. „Mir macht die Arbeit wirklich Spaß“, sagt sie begeistert und erntet kräftigen Applaus vom Publikum. Sophie gehört zu über 150 Ehrenamtlichen, die zum „Danktag Ehrenamt der Diakonie“ nach Meiderich gekommen sind.
Soziales Rückgrat der Stadt
„Das Ehrenamt ist das soziale Rückgrat einer Stadt“, sagt Erkan Kocalar, Bürgermeister der Stadt Duisburg, „erst, wenn man das wirklich anerkennt, kann man über Rahmenbedingungen sprechen, die ehrenamtliche Arbeit braucht“.
Die gewürdigten Ehrenamtlichen kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, arbeiten im Christophoruswerk, in einem Hospiz, in der Suchthilfe oder in der Flüchtlingsarbeit – so wie ein Mitglied des Unterstützerkreises Neuenkamp. „Für mich ist das Wichtigste, dass ich möglichst viele Menschen erreiche, die Hilfe brauchen, ganz egal, ob ich mich dafür bei anderen unbeliebt mache.“
Auch er weiß, was es bedeutet, freiwillig Zeit und Herzblut zu investieren, um sich für eine Sache einzusetzen.Er gibt Deutschunterricht für Flüchtlinge. Sein Ehrenamt empfindet er als bereichernde Tätigkeit, nur an den Rahmenbedingungen hapere es noch oft. „Was wir brauchen könnten, wären Räumlichkeiten, die groß genug sind, um einen Deutschkurs zu geben und gleichzeitig eine Kinderbetreuung anzubieten“, sagt er, der wie alle anderen von Anne Eichhorn, Ehrenamtskoordinatorin des Diakonischen Werkes, eingeladen worden ist.
Zuverlässige Organisatorin
Es ist ihr letzter Danktag, den sie organisiert hat. Im nächsten Jahr verabschiedet sich Anne Eichhorn in den Ruhestand. Pastor Stefan Kiepe-Fahrenholz bedankte sich bei ihr mit einem Blumenstrauß für die „zuverlässige und großartige Organisation der Veranstaltung“ in all den Jahren. Darüber freute sie sich sehr – und über den Auftritt ihr Lieblingsband „Just in Tune“, die Lieder von Paul Simon und Art Garfunkel während des Mittagsimbisses interpretierten.
Anfangs noch als Ehrenamtsmesse
In der Duisburger Diakonie und den Gemeinden des Kirchenkreises engagieren sich rund 2000 Freiwillige.Um die Arbeit der zahlreichen Ehrenamtlichen zu würdigen, hat die Diakonie vor 13 Jahren als Anerkennung für so viele helfende Hände den Danktag, anfangs noch Ehrenamtsmesse genannt, eingeführt.