Hüttenheim. . Am ersten Öffnungstag kamen bereits zahlreiche Spender in die ehemalige Pastorenwohnung. Bisher acht ehrenamtliche Helfer im Einsatz

Die Ökumenische Kleiderkammer hatte noch keine zwei Minuten geöffnet, da ging es Schlag auf Schlag. Menschen mit Säcken voller Kleider und Waschkörben voll Geschirr kamen zur Tür. Auch eine Kiste mit der Aufschrift Fürst von Metternich wurde reingetragen. Sekt war dort ist allerdings keiner drin, dafür Handschuhe und Mützen.

„Wo kann ich das hinstellen?“ - „Könnt’ Ihr auch Schuhe gebrauchen?“ - „Ich löse den Nachlass meines Vaters aus. Haben Sie Interesse daran? Fragen über Fragen, die Ehrenamtliche wie Helga Ehmke auch nicht alle auf Anhieb zu beanworten wusste. Die Frau aus Großenbaum hatte sich auf den Aufruf in unserer Zeitung gemeldet. Sie ist eine von zur Zeit acht Helfern, die die Kleider und den Hausrat annehmen und sortieren. Die Sachen sind für Menschen gedacht, die diese gebrauchen können, vor allem für Flüchtlinge im Duisburger Süden, die in Wohnungen, aber auch in den Unterkünften an der Masurenallee und an der Kaiserswerther Straße leben.

Tüten mit Beschriftung

Initiator der Aktion ist Horst Ambaum. Als Mann der Tat hat der Caritas-Mitarbeiter die Idee, in der Pastorenwohnung an der Mündelheimer Straße 179 ein Spendenlager einzurichten, zügig umgesetzt. Erst mal orderte er Öl, um die seit Jahren leer stehende Erdgeschosswohnung ein wenig aufzuheizen. Spendengelder machten dies möglich. Auszubildende von HKM montierten die Regale.

Acht Ehrenamtliche, sieben Frauen und ein Mann, haben sich bisher gemeldet. Eine von ihnen ist Kirstin Träger. „Wenn jeder nur ein Ehrenamt macht, dann geht es allen besser“, sagt die Frau, die neben ihrem Job als Berufschullehrerin die Zeit findet, mitzuhelfen. Die Ehrenamtlichen sortieren die Sachen. Eine Spenderin hat ihre Tüten gleich mit der passenden Beschriftung - „Mädchenkleidung 1 bis 2 Jahre“ oder „Schals und Mützen“ reingereicht. Das erleichtert natürlich die Arbeit.

Die Sachen kommen tatsächlich an

Verschmutzte und kaputte Textilien werden rausgefischt. „Wir können nicht verhindern, dass wir auch Schrott bekommen“, weiß Ambaum. Aber auch kaputte Kleidung findet noch eine Verwertung. Sie geht an die Pfadfinder, die die Klamotten an einer Händler weiterverkaufen, letztendlich wird dann noch Dämmaterial daraus gemacht. Vor allem warme Winterkleidung, aber auch Kinderkleidung werden im Moment gebraucht.

Die Ehrenamtliche Helga Ehmke überzeugt die Aktion: „Hier weiß man, dass die Sachen tatsächlich dort ankommen, wo sie hingehören“. Sie selbst hat schon mal als Grüne Dame im Krankenhaus gearbeitet und will nun in ihrer Freizeit wieder etwas Sinnvolles tun.

„Uns geht es ziemlich gut. Ein Stück von unserem Glück sollten wird auch weiterreichen“, sagt Kirstin Träger über ihre Motivation. Es werden übrigens noch weitere Helfer gesucht.