Duisburg. . Der sri-lankische Bildungsminister Velusami Radhakrishan besuchte die Geschäftsstelle in Buchholz.Er informierte sich über die Einrichtung und sprach über gemeinsame Projekte

Seit 1975 ist die Kindernothilfe in Sri Lanka aktiv und unterstützt dort finanziell und technisch zahlreiche soziale Projekte. Jetzt hat der sri-lankische Bildungsminister Velusami Radhakrishan gemeinsam mit Sathish Kumar Sivalingam vom Staatsministerium für Kinderangelegenheiten die Geschäftsstelle in Buchholz im Rahmen seiner Deutschlandreise besucht. Sie informierten sich über die Arbeit der Kindernothilfe und besprachen gemeinsame Projekte.

Kindernothilfe hilft bei Bildungsangeboten

Die beiden Gäste aus Sri Lanka berichteten, dass das Land noch immer in vielen Bereichen auf Hilfe angewiesen sei und diese dankend annehme. „Bürgerkrieg und Überschwemmungen haben das Leben vieler Menschen in Sri Lanka schwer getroffen. Zugang zu sauberem Trinkwasser bleibt für viele Menschen unerreichbar“, erklärt Radhakrishan.

Ein weiteres großes Problem ist die ausbleibende Bildung. Es gibt zu wenige Schulen, Kinder werden stattdessen aus Geldsorgen zum Arbeiten geschickt. Die Kindernothilfe ist den Einheimischen in diesem Bereich eine große Hilfe: „Mit unseren Projekten fördern wir vor allem einen besseren Zugang zu Schulbildung, aber auch Selbsthilfegruppen“, weiß Kathrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe.

Unterversorgte Kinder

Im Vergleich zu anderen Ländern in diesem Teil der Welt stehe Sri Lanka allerdings noch recht gut da, findet Sivalingam: „Die staatlichen Schulen sind kostenlos, ebenso die gesundheitliche Grundversorgung.“ Trotzdem lebe fast jeder Zehnte unter der Armutsgrenze, viele Kinder seien unterversorgt.

Die Kindernothilfe unterstützt in Sri Lanka Projekte in allen Landesteilen und arbeitet sowohl mit lokalen Nichtregierungsorganisationen als auch mit der christlichen Kirche zusammen. Momentan fördert man in zehn Projekten über 6000 Kinder. „Wir unterstützen Schulen finanziell, unser Ziel ist es, dass alle Kinder in Sri Lanka die Möglichkeit haben, zur Schule zu gehen“, so Angelika Böhling von der Kindernothilfe. Vor allem in den ländlichen Regionen ist das nicht immer einfach. Die Schulen sind weit entfernt und Eltern haben oft nicht die Möglichkeit, sich um die Kinder zu kümmern. „So kommt es oft vor, dass Kinder schon in ganz jungen Jahren hart arbeiten und die Familie finanziell unterstützen. Das ist illegal und sie werden stark ausgebeutet“, weiß Velusami Radhakrishan.

Besonders die Stärkung von Frauen und Kindern ist der Kindernothilfe und auch den Bildungsminister wichtig: Die Kindernothilfe hilft dabei, dass Frauen in Selbsthilfegruppen lernen, einen eigenen Weg aus der Armut zu finden.

Sexuell missbrauchte Mädchen werden speziell gefördert und lernen, sich wieder im Alltag zurecht zu finden. Auch für Kinder mit Behinderung gibt es Integrationsprogramme, die die Kindernothilfe tatkräftig unterstützt. Sie werden geistig, seelisch und körperlich gefördert.

Weil viele Eltern Arbeit auf Teeplantagen haben, hat die Kindernothilfe ein eigenes Projekt für Kinder von Teepflückern begonnen und verhilft diesen zu mehr Bildung. Auch in großen Städten arbeiten Deutsche und Sri Lanker eng zusammen: In den Slums der Städte wird gemeinsame Entwicklungs- und Sozialarbeit geleistet.