Duisburg. Sechstklässler des Duisburger Landfermann-Gymnasiums verkaufen für ein Projekt der Kindernothilfe selbstgemachte Jutebeutel, Kuchen oder Gipsherzen.
Es klirrt und klingelt in den Spendendosen der 15 Sechstklässler des Landfermann-Gymnasiums. Die Kinder, die am vergangenen Samstag an der Kampagne „Action!Kidz“ der Kindernothilfe teilnehmen, verkaufen in der Fußgängerzone erfolgreich selbstgemachte Jutebeutel, Kuchen und angemalte Gipsherzen. Das Geld kommt arbeitenden Kindern in Peru zu Gute, die oft unter schwersten Bedingungen in Ziegeleien schuften müssen.
Bereits vor anderthalb Wochen haben die Schüler auf dem Schulhof des Gymnasiums eine Spendenaktion mit Waffelverkauf organisiert und dabei über 300 Euro Spenden gesammelt. Am vergangegen Samstag zieht es sie in die Innenstadt.
Am Morgen bauen die Kinder mit den Eltern einen Stand auf, an dem es Kuchen, kurz angezüchtete Sonnenblumen, selbstbedruckte Jutebeutel und Gipsherzen im Austausch gegen eine Spende gibt. Mit Dosen gewappnet ziehen Schülerteams außerdem durch die Stadt, informieren Passanten über ihr Vorhaben und bitten um Unterstützung. Jule Dörr (11), seit diesem Schuljahr im so genannten Neigungskurs Nachhaltigkeit, freut sich: „Ganz viele Menschen haben schon gespendet. Die Taschen und Herzen sind fast ausverkauft.“
Die Kinder sollen früh aufgeklärt werden
Ursula Jäger betreut seit 2013 den Neigungskurs, den Schüler der fünften bis zur siebten Klasse wählen können. „Wir wollen die Kinder früh aufklären, Bewusstsein wecken und helfen“, erklärt die Fachlehrerin für Biologie.
Und die Kinder helfen mit, sind voller Tatendrang und schwirren durch die komplette Innenstadt. Zain Iqbal findet einen Moment, um zu berichten, dass er nicht erst seit heute in „Action“ ist: „Die Jutebeutel haben wir in der Schule selbst bemalt. Für den guten Zweck“, erzählt der Zwölfjährige stolz.
Das in diesem Jahr gesammelte Geld soll in Bildungsprojekte, Bücher, Schuluniformen und Nachhilfekurse für Kinderarbeiter in Peru investiert werden, um den betroffenen Kindern eine bessere Perspektive zu ermöglichen. Lehrerin Ursula Jäger ist für die Zusammenarbeit mit der Kindernothilfe verantwortlich. Sie lud die Organisation zu einem Unterrichtsbesuch ein, um über die Situation von arbeitenden Kindern auf der Welt aufzuklären. Daraus ist die Teilnahme am Projekt „Action!Kidz“ entstanden.
Maria Spree, Referendarin an der Schule und tatkräftige Unterstützerin, wünscht sich für die Zukunft, „dass wir einmal im Jahr eine solch tolle Aktion in der Stadt durchführen, damit wir die Kinder und Bürger über solche Themen informieren können“.
Seit 2007 bundesweit mehr als 700.000 Euro Spenden
Über 40.000 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren haben bundesweit seit 2007 mehr als 700 000 Euro Spenden beim Projekt „Action!Kidz“ der Kindernothilfe für den Kampf gegen Kinderarbeit gesammelt. Weitere Infos zum Projekt gibt es im Internet unter: www.actionkidz.de.