Duisburg. Die „Sendung mit der Maus“ organisiert zum vierten Mal den Türöffner-Tag. Kinder kriegen Einblicke ins Innere vom Kraftwerk bei den Stadtwerken und erleben das Explorado im Dunkeln.
Kinder, die um kurz vor 22 Uhr in einem Museum trommeln, ihren Führerschein machen oder Knochen ausgraben klingt komische – ist aber so.
Das Mitmach-Museum „Explorado“ am Innenhafen ermöglichte 500 Kindern und Eltern, sich wie im Film „Nachts im Museum“ zu fühlen. Die „Sendung mit der Maus“ rief zum fünften Mal Einrichtungen dazu auf, sich an dem „Türöffner-Tag“ zu beteiligen. Vergangen Samstag öffneten sich für die Kleinen bundesweit über 600 Türen , die normalerweise geschlossen sind. Darunter auch das Duisburger Kindermuseum, das auf drei Etagen rund 100 interaktive Stationen für die Vier- bis Zwölfjährigen anbietet. Und diese stürmen sofort los.
An der Kornmühle stehen fünf Jungs – jeder hat eine Aufgabe – vom Korn säubern, übers Förderbandbewegen bis hin zum Mahlen, weiß hier jeder was zu tun ist. „Ohh, da kommt noch mehr Arbeit für mich“, freut sich Thomas (8), als er eine neue Ladung Korn zum Mahlen bekommt. Direkt nebenan versammeln sich auf dem Boot mehrere Piraten, das Deck ist zwar verlassen, dafür ist die Landungsbrücke mit Steuerruder und einigen Kapitänen gut besetzt. Mit einem Lächeln hören die Eltern die verschiedenen Befehle: „Anker werfen“ und „Setzt die Segel“ vernehmen die Erwachsenen, während die jungen Matrosen im Spiel versunken sind. Beim Knotenbinden probieren sich dann auch die großen Landratten aus und freuen sich über einen perfekten Kreuzknoten und das Angebot. „Ich habe schon früher gerne die Maus geguckt und heute habe ich immer noch einen Grund, weil meine Tochter die Sendung toll findet“, sagt Sarah Treffel (37).
Auf den drei Etagen ist von 19 bis 22 Uhr Hochbetrieb – die Kinder finden es spannend und nutzen all ihre Energie zum Spielen und Ausprobieren. Am Trommelbaum, bei der Ausgrabungsstätte und dem „Führerschein-Parcours“ herrscht Riesenandrang.
Strampeln bis die Lampe angeht
Mit Warnweste und rotem Helm geht’s durch das Kraftwerk der Duisburger Stadtwerke – die Förderbänder und die Turbinen beeindrucken am Samstag rund 70 „Mäuse“. Andreas Kamps, Pressereferent der Stadtwerke, klärt mit den Kinder die Frage: „Wie kommt der Strom in die Steckdose?“
Zusammen entdecken sie, wie ein großes Stück Kohle den Computer zum Laufen bringt. Auf dem „Energiefahrrad“ strampeln die Kinder, bis die Glühbirne leuchtet oder der Föhn anspringt – noch außer Atem geht’s für die Mausfans zur Besichtigung der Anlage. Staunend erleben sie die vielen Maschinen und die großen Räume. Fazit von Dennis (9): „Ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig ist, Strom zu machen.“