Duisburg Kaßlerfeld/Neuenkamp. Vor zehn Jahren schlossen sich die Betriebe zusammen und kooperieren seitdem mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und der Stadt. Einer Schildertafel folgten weitere Projekte

Ursprünglich verband die Firmen, die sich in der Interessengemeinschaft Kaßlerfeld und Neuenkamp (IGKN) organisieren, der Wunsch nach einer gemeinsamen Beschilderung. Lkw-Fahrer sollten besser in die innenstadtnahen Industriegebiete geleitet werden. Ein kommerzieller Anbieter für Schildertafeln war zu teuer, also wollten die Unternehmen selbst mit der Stadt verhandeln. Die forderte aber einen gemeinsamen Ansprechpartner – vor zehn Jahren die Geburtsstunde der IGKN.

„Vorher haben wir schon Stammtische angeboten, damit sich die Firmen kennen lernen“, erinnert sich Ralf Meurer von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW). „Stimmt, es gab Nachbarn, die sich nicht kannten. Bei den Gesprächen haben wir festgestellt, dass es durchaus Bereiche gibt, in denen wir zusammenarbeiten können“, sagt Frank Wittig, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens und Vorsitzender der Interessengemeinschaft. In dem Gewerbegebieten befinden sich ganz unterschiedliche Betriebe. Die Metro ebenso wie ein Hersteller von Säcken, ein Zahntechniker, der Großmarkt oder Hersteller von Industriebedarfen. Gemeinsam kümmerten sie sich in den vergangenen Jahren mit der IGKN um ein verbessertes Erscheinungsbild, etwa an der Unterführung der Max-Peter-Straße, gestalteten den Kreisverkehr und bringen sich regelmäßig in den Stadtteil ein.

Gemeinschaft mit 57 Mitglieder

Derzeit zählt die Gemeinschaft 57 Mitglieder. „Einige machen mit, weil sie auf unseren Werbetafeln erscheinen möchten“, weiß Wittig. Auch der Bürgerverein Kaßlerfeld hatte Interesse bekundet, mitzuwirken, doch man habe sich entschieden, ein Verein der Industrie zu bleiben. „Wir sind gerne miteinander im Gespräch, aber wenn es Interessenkollisionen gibt, wollen wir lieber sachlich miteinander diskutieren“, betont Wittig. Wichtig sei auch, dass stets ein Vertreter der GfW und der Stadt bei den Treffen mit dabei seien, so würde das gegenseitige Verständnis gefördert.

Mittlerweile hat die GfW Projekte angestoßen, bei der die Unternehmen lernen, wie sie künftig besser Energie sparen und beispielsweise ihre Abwärme selbst nutzen können. Denkbar sei auch eine Zusammenarbeit bei der Einführung eines Firmentickets. Das wird nämlich erst ab 50 Interessenten angeboten. Da viele Betriebe in dem Industriegebiet aber weniger Personal beschäftigen, biete sich eine Kooperation an, um die Vorteile bei den Fahrkarten für Bus und Bahn nutzen zu können.

Als Ziel gibt Frank Wittig übrigens aus, dass sich die Interessengemeinschaft überflüssig mache.