Kaßlerfeld/Neuenkamp. .
„Die Gewerbegebiete in Kaßlerfeld und Neuenkamp haben das Zeug dazu, als Modellprojekt für bestehende Gewerbegebiete in NRW zu fungieren“, zeigt sich Angel Alava-Pons zuversichtlich. Der Projektmanager der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg mbH (GFW Duisburg) hat gemeinsam mit Projektkoordinator Karl Hufmann von der Effizienz-Agentur NRW (EFA NRW) sowie Vertretern der „ThermoPlusWärmeDirektService GmbH“ und Akteuren der Interessengemeinschaft der Duisburger Gewerbegebiete Kaßlerfeld und Neuenkamp (IGKN) ein Pilotprojekt initiiert, um Rohstoff- und Energiekosten zu minimieren.
Davon sollen sowohl der Standort, die Umwelt als auch die beteiligten Betriebe profitieren. Durchschnittlich rund 50 Prozent der Kosten in den Betrieben fielen für Rohstoffe und Energie an. Diesen im produzierenden Gewerbe der mit Abstand größten Kostenblock zu reduzieren, sei das erklärte Ziel des Projektes „Nachhaltiges Gewerbegebiet“.
Auf der Suche nach „Ressourcenverschwendern“
Fünf Betriebe aus den Duisburger Gewerbegebieten nutzten 2013 die Chance, mit Hilfe der Initialpartner ihre Produktionsprozesse unter die Lupe zu nehmen. Experten von der Westfälischen Hochschule begaben sich daraufhin auf die Suche nach „Ressourcenverschwendern“. Und sie wurden fündig. Rund 70 000 Euro pro Jahr könnten die beteiligten Unternehmen durch die vorgeschlagenen Maßnahmen einsparen. Zu den Vorreitern, die sich in Duisburg dem Thema geöffnet haben, zählen demnach die Hermann Fliess & Co. GmbH, Tower Automotive, das FrischeKontor Duisburg, HSD-Schäfer GmbH und Neptun Delikatessen.
Jetzt möchten die EFA NRW sowie die GFW Duisburg möglichst viele weitere Unternehmen aus Kaßlerfeld und Neuenkamp dazu ermuntern, dem Beispiel der ersten Pilotbetriebe zu folgen. „Es gilt, das Pilotprojekt fortzusetzen“, erläutert Karl Hufmann, „schließlich können in 2014 noch 15 weitere Unternehmen aus den Gewerbegebieten eine kostenfreie Erstberatung nutzen.“
Besonders bei der Abwärme, die in den Betrieben anfällt, gebe es für viele Unternehmen signifikante Einsparmöglichkeiten, so Hufmann. So ließen sich Energie und Geld beispielsweise dadurch einsparen, indem man die in Produktionsprozessen abfallende Abwärme nutzt, um gefrorene Waren aufzutauen oder Räume zu beheizen – so wie es in einigen Betrieben der Gewerbegebiete in Kaßlerfeld und Neuenkamp bereits geschehe.