Für die Duisburger Gewerbegebiete ist Großes geplant: Die einzelnen Unternehmen sollen sich näher kommen, zugleich die Umwelt entlasten, das Klima schützen – und auch noch ihre eigenen Kosten reduzieren. Gestern trafen sich die Firmenvertreter des Gewerbegebiets Mevissen in Bergheim/ Oestrum, die den Beginn machen sollen beim Projekt „Klimaschutz und Ressourceneffizienz“.

Der Anstoß kommt von der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW Duisburg), den Start erleichtert eine finanzielle Förderung durch das Bundesumweltministerium. Ziel des Projektes ist es, betriebsübergreifend für das gesamte Gewerbegebiet den Verbrauch von Energie, Wasser, Abfall und anderen Ressourcen festzustellen und dann nach Maßnahmen zu suchen, um die jeweiligen Kosten zu mindern.

Was die Möglichkeiten angeht, gibt’s keine Vorgaben, allenfalls Anregungen wie etwa den gemeinsamen Einkauf von Öko-Strom oder das Firmenticket für einen Verbund aus mehreren Unternehmen oder die gemeinsame Nutzung von Regenwasser. „Wir haben an anderer Stelle schon die Erfahrung gemacht, dass eine engere Zusammenarbeit von Unternehmen gewinnbringend für Einzelunternehmen ist“, wirbt GFW-Geschäftsführer Ralf Meurer für rege Teilnahme zunächst im Gewerbegebiet Mevissen, später dann auch in den anderen Duisburger Gewerbegebieten. Rund zehn gibt’s davon, die größten sind Neumühl, Großenbaum und eben Mevissen auf dem früheren Bergbau-Gelände im Westen der Stadt.

Im Auftrag der GFW wirkt das Unternehmen „Zero Emission“ aus Wuppertal beim Pilotprojekt auf Mevissen mit. „Wirtschaften ohne schädliche ökonomische, ökologische und soziale Nebenwirkungen“ ist die Devise des Familienunternehmens aus Wuppertal, das in den Jahren 2013 und 2015 bereits mit dem Nachhaltigkeitspreis der Bundesregierung ausgezeichnet wurde. Ziel der Zero-Spezialisten ist es, „alle schäd­li­chen Nebenwirkungen/Emissionen auf null = zero zu senken“.

Die Zero-Spezialisten verfügen über Erfahrungen aus bereits umgesetzten Projekten, unter anderem in Bottrop. Bei ihren Analysen und Lösungsansätzen geht es um Energie und Verkehr, um Aufenthaltsqualität für Kunden und Mitarbeiter, aber auch um IT-Netzwerke und unternehmensnahe Kinderbetreuung. In einem ersten Schritt wird das Mevissen-Areal einer Bestandsanalyse unterzogen und Potenziale für Kooperationsprojekte ermittelt. Daraus soll ein Masterplan mit konkreten Maßnahmenvorschlägen entstehen.