Duisburg. . Das Team der Unteren Denkmalbehörde hat den Umzug in den Landschaftspark Nord abgeschlossen - und fühlt sich sofort wie Zuhause.
Der im April begonnene Umzug der Stadtarchäologen in ihr neues Domizil ist inzwischen komplett abgeschlossen. Das neunköpfige Team der Unteren Denkmalbehörde hat in der früheren Elektromechanischen Werkstatt im Meidericher Landschaftspark Nord seine neue Heimat gefunden. Und die frisch Eingezogenen sind hellauf begeistert. „Dieses Gebäude ist wie für uns gebaut“, geriet Stadtarchäologe Kai Thomas Platz beim Rundgang mit der WAZ ins Schwärmen. „Schon als wir uns die Räume das erste Mal anschauen durften, war das wie eine Offenbarung.“
Größter Vorteil: Erstmals können sämtliche Fundbestände unter einem Dach zusammengezogen werden. Bisher waren sie an vier Standorten untergebracht. Dies waren neben dem Magazin des Kultur- und Stadthistorischen Museums und dem Rathaus auch die Schule an der Paul-Rücker-Straße sowie ein Lager der Kupferhütte in Hochfeld. Nun liegen die bedeutenden Stücke – vom 30.000 Jahre alten Mammutknochen bis zu den Überresten des originalen Mercatorhauses – fein säuberlich in Kisten sortiert in einem der vielen Fächer, die auf den rund 3000 Regalmetern zu finden sind.
Alle Stücke unter einem Dach
„Und jedes einzelne Teil erhält nicht nur eine feste Inventarnummer, sondern hat fortan auch endlich einen festen Platz“, erklärt Meike Hachmeyer, die für das Archiv zuständige Archäologin des Hauses. „Hier haben wir endlich genügend Platz, um alles den Richtlinien entsprechend unterzubringen.“ Das gilt auch für die Bediengänge zwischen den Regalen. Gerade im Rathaus hätten die vielen Treppen und die Enge der Räume stets ein großes Hindernis für die Archäologen dargestellt. Sie genießen nun den neuen Freiraum.
Das Gebäude, in dem vor dem Einzug der Stadtarchäologen das Berufsbildungswerk untergebracht war, stammt aus dem Jahre 1911. Zwei Anbauten erfolgten 1914 und 1917. Und mit Ausnahme einiger kleiner baulicher Veränderungen haben die neuen Mieter das Vorgefundene übernommen.
Viele Funde schlummern in Holzkisten
In der oberen Etage lagern die Einzelfunde – also komplett erhaltene Stücke, die auch ausstellungswürdig sind. Hachmeyer und Platz bleiben vor einem Regal stehen, in dem sie eine römische Keramik einsortiert haben, die in den Jahren 2009 und 2010 bei den Grabungen an der Julius-Leber-Straße in Bergheim gefunden wurden. Auch beeindruckende Grabinventare wie Schalen, Urnen oder Gläser stammen von dort. In dieser Etage sind zudem Büro- und Bibliotheksräume untergebracht.
Im Erdgeschoss schlummern viele Funde in Holzkisten. Diese dienen als eine Art Zwischenlager. Die endgültige Lagerung erfolgt in säurefreien Archivkartons. Darin wird die Substanz der Fundstücke auch nach Jahrzehnten der Lagerung nicht angegriffen. Und im Keller werden Bodenproben aufbewahrt. „Dadurch bleibt das natürliche Umfeld einer Grabung mit im Archiv“, so Kai Thomas Platz.