Duisburg. Ein Duisburger und drei Komplizen sollen Einbrüche im großen Stil begangen haben. Allein in 72 Stunden sollen sie 24 Mal eingebrochen sein.

Den Verlust von 200 Euro Bargeld und einer Herzfrequenzuhr musste am 1. Juni 2014 ein Wanheimerorter verschmerzen. Diebe waren durch die Tür eines Wintergartens in seine Wohnung eingedrungen. Nur einer der insgesamt 62 Fälle, für die sich seit Donnerstag vier Männer vor dem Duisburger Landgericht am König-Heinrich-Platz verantworten müssen.

Diebe erbeuteten rund 130.000 Euro und Schmuck

Die Anklage wirft dem Quartett schweren Bandendiebstahl vor. Zwischen Anfang Oktober und Anfang Dezember sollen der 44-jährige Duisburger und seine drei 21 bis 35 Jahre alten Mittäter ohne festen Wohnsitz in wechselnder Täterschaft in 51 Objekte - meist Wohnungen - eingebrochen und dabei rund 130.000 Bargeld und Schmuck erbeutet haben.

Die Bande soll höchst professionell agiert haben: Man operierte per Auto in Zweierteams, suchte geeignete Wohngegenden in Köln, Bonn, Bielefeld, Recklinghausen, Hannover,. Kassel und anderen deutschen Städten aus. Während ein Mann häufig Schmiere stand, bohrte sich der andere durch Fenster- oder Türrahmen einen Weg in die Wohnungen. Klappte das nicht, stieß man überraschend auf Bewohner oder sonstige Zeugen oder traf auf andere Schwierigkeiten, ergriffen die Täter die Flucht. In zwei Dutzend Fällen blieb es deshalb beim Versuch.

24 Einbrüche in nur 72 Stunden

Einem 31-jährigen Angeklagten werden darüber hinaus elf weitere Einbrüche zur Last gelegt. Ab Mai 2014 soll er in Duisburg, Düsseldorf und Köln rund 135.000 Euro Beute gemacht haben.

Die Polizei hatte die Bande zuletzt observiert und nahm das Quartett fest, das allein in den letzten 72 Stunden 24 Einbrüche begangen haben soll. Zwei der Angeklagten kündigten am Donnerstag Geständnisse an. Die beiden anderen verschlossen sich bislang einer Verständigung: Dem einen war die vom Staatsanwalt angedachte Strafe zu hoch, der andere beteuerte im Vorfeld seine Unschuld.

Für den Prozess sind bis November zehn Sitzungstage geplant.