Duisburg. Eine neue Statistik der Bundespolizei zeigt auf, dass die Zahl der Taschen- und Gepäckdiebstähle auf Bahnhöfen bundesweit – aber auch entlang der „Rheinschiene“ – stark gestiegen ist.
Diebstähle an Bahnhöfen nehmen stark zu: Eine neue Statistik der Bundespolizei zeigt auf, dass die Zahl der Taschen- und Gepäckdiebstähle auf Deutschlands Bahnhöfen stark gestiegen ist. Demnach hat es allein im Direktionsbereich der Bundespolizei auf der so genannten Rheinschiene (Köln, Düsseldorf, Duisburg, Ruhrgebiet) im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 7200 Fälle von Gepäck- und Taschendiebstählen gegeben – 900 mehr als vor einem Jahr. Bundesweit zählte die Polizei etwa 35.760 Delikte.
Das waren rund 19% mehr als im Jahr 2013. Und dieser Trend hält an. Dabei entstand zuletzt bundesweit ein Schaden von etwa 6,1 Millionen Euro - durch gestohlenes Bargeld, geraubte Personaldokumente oder benutzte Bankkarten. Die Aufklärungsquote lag 2014 den Angaben zufolge im unterschwelligen Bereich. Die meisten Diebstähle würden von den Opfern auch erst später bemerkt.
Bandenorganisierte Täter
„Die Täter sind in der Regel bandenmäßig organisiert und agieren zum Teil auch in mehreren europäischen Ländern“, sagte ein Sprecher. Sie seien in Gruppen von drei bis sechs Tätern unterwegs. Die Bundespolizei beschreibt das Vorgehen so: „Ein Täter beobachtet die Umgebung, ein weiterer Täter lenkt das Opfer ab, und der dritte Täter führt dann den Diebstahl aus.“
Verschiedene Ablenkungsmanöver gehören zum Repertoire, so der „Beschmutzer-Trick“: Da wird scheinbar versehentlich ein Getränk auf die Kleidung eines Passanten gekippt, der Täter hilft, während ein weiterer Dieb zugreift. Oder der „Antanz-Trick“: Ein Dieb tut etwa so, als sei er betrunken und torkelt gegen einen Reisenden - der Mittäter nutzt derweil das Durcheinander aus. Doch die Bundespolizei moniert auch „leichtfertiges Verhalten der Reisenden“: Da würden Taschen einfach abgestellt, Handys oder Geldbeutel in offene Taschen gelegt oder liegen gelassen.