Duisburg. Weil Metalldiebe zum wiederholten Mal Ankerseile für Oberleitungsmasten gestohlen hatten, mussten Bahnreisende am Freitag Verspätungen in Kauf nehmen.

Der Zugverkehr der Deutschen Bahn zwischen Duisburg und Düsseldorf stand am Freitag von etwa 8.40 bis 11.30 Uhr still: Metalldiebe hatten im Bereich Duisburg-Großenbaum bis Düsseldorf-Unterrath an mindestens acht Stellen so genannte Ankermastseile abmontiert. Diese Seile spannen sich beidseitig diagonal zwischen Boden und Oberleitungsmasten, damit die Masten auch dann noch fest und gerade stehen, wenn es stürmt oder viel Verkehr auf einer Bahnstrecke herrscht.

So wie zwischen Duisburg und Düsseldorf: "Hier fahren sehr viele Züge und S-Bahnen, einige mit bis zu 160 Stundenkilometern. Da geraten Oberleitung und Masten schnell in Schwingung", sagt Torsten Nehring, Pressesprecher der Bahn in NRW. Daher habe man sich entschieden, Züge umzuleiten oder in Duisburg bzw. Düsseldorf enden zu lassen. Ein Arbeitstrupp rückte sofort aus, um die Ankermastseile zu erneuern. Gegen 11.30 Uhr war die Sperrung aufgehoben und die Bahnen konnten wieder normal fahren.

Metall im Wert von "mehreren 10.000 Euro"

Nehring schätzt den Wert der Seile auf "mehrere 10.000 Euro", Es handele sich um Buntmetall, das höher legiert ist als Stahl und daher wertvoller. Besonders ärgerlich: Die Ankermastseile waren gerade erst neu angebracht. Am Mittwoch nämlich hätten Diebe sie auf der gleichen Strecke schon einmal entwendet. Hans-Gerd Eickmanns, Sprecher der Bundespolizei in Düsseldorf, weiß auch, wieso: "Das ist für die Diebe relativ gefahrlos. Die Seile stehen nicht unter Strom - man schneidet sie einfach heraus und geht."

Metalldiebstahl, so Eickmanns, komme auf den NRW-Bahnstrecken insgesamt häufig vor. Die Strecke Großenbaum-Unterrath sei aber bisher nicht als besonders betroffen aufgefallen.