Duisburg. Durch ihre sensationellen Einbrüchen wurden die mittellosen Sass-Brüder zu Helden der Weimarer Republik. Auch am Landgericht Duisburg wurde gedreht.

Die Story: Franz und Erich Sass (Ben Becker und Jürgen Vogel) werden mit einer Reihe spektakulärer Einbrüche zu wahren Volkshelden. Die Polizei ist machtlos. Kriminalsekretär Fabich ist den beiden zwar immer dicht auf den Fersen, einige Male gelingt es ihm sogar, die Brüder zu verhaften - doch die Hinweise reichen nie für eine Verurteilung.

Aus den mittellosen Brüdern einer Arbeiterfamilie werden angesehene Mitglieder der besseren Gesellschaft im Berlin der "Golden Twenties". Sie genießen das Leben in vollen Zügen, doch dann wagen Franz und Erich Sass ihren größten Coup: Sie wollen um jeden Preis den Tresor der Diskontbank knacken, der bisher als der sicherste seiner Art gilt.

Regisseur Carlo Rola hat die wahre Geschichte der Arbeitersöhne aus Berlin-Moabit verfilmt, die in den 1920er.Jahren zu berüchtigten Volkshelden avancierten. Dabei spielte auch persönliche Betroffenheit eine Rolle: Zu Glanzzeiten der Sass-Brüder trat nämlich Rolas Vater als Banjospieler im Berliner Varieté Wintergarten auf. Söhnchen Carlo erfuhr also aus erster Hand, wie die Stammgäste jede Nacht mit Standing Ovations begrüßt wurden.

Der Drehort: Ein Berliner Stoff durch und durch, aber warum wurde dann in Duisburg gedreht? Das Landgericht bot die authentischste Kulisse, sein Schwurgerichtssaal ist einer der wenigen in Deutschland, die noch originalgetreu aus den 1920er Jahren-stammen. Quasi stilgerecht, um die Brüder Sass zu verhören.

Doch die Geschichte des Land- und Amtsgericht Duisburg beginnt nicht erst in den Goldenen Zwanizigern. Das Justizgebäude wird bereits im 14. Jahrhundert erwähnt, damals noch in der Burg in der Nähe des Rathauses angesiedelt. Zwischen 1874 und 1876 wurde schließlich der Gebäudetrakt fertiggestellt, dessen Front zur Königstraße zeigt. Die Gebäudeflügel mit Ausrichtung zum König-Heinrich-Platz wurden 1912 fertiggestellt, der Zweite Weltkrieg wurde jedoch das Dach mit doppelt gebauter Kuppel sowie die Figuren am Portal zerstört.

Das Duisburger Landgericht

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