Dellviertel. . Die City-SPD und zahlreiche Besucher ließ sich in der Säule von Dezernent Krumpholz über die Umgestaltung der Grünfläche informieren.

Ratsherr Stefán Dellwo von Cassenberg, im Hauptberuf Schauspieler, steht auf der Bühne in der „Säule“ und begrüßt die Gäste wie ein Entertainer. Früher war er hier mal „Prinzipal“, wie er sagt. Diesmal wird aber keine Kleinkunst gegeben, sondern über die Umgestaltung des Kantparks diskutiert. „Der Ort, wo Kultur und Natur miteinander knutschen“, beschreibt er. Gewissermaßen ist der Abend der Prolog zur Bürgerbeteiligung, denn der offizielle Startschuss fällt erst am 4. September. Umweltdezernent Ralph Krumpholz ist an diesem Abend einer der Hauptdarsteller. Ob das Stück Krimi, Drama oder Komödie wird, steht noch nicht fest. Die zahlreichen Bürger stellen jedenfalls schon kritische Nachfrage. So hat die Stadt drei Architektenbüros, die in ihre Ideen zum Kantpark mit den Vorschlägen der Bürger anreichern sollen, schon einmal Eckpunkte mit auf den Weg gegeben.

Einer ist, dass die Cubus Kunsthalle und das Lehmbruck-Museum, etwa durch eine erweiterte Gastronomie im Außenbereich, mehr in den Park hineinstrahlen. Auch könnte die Grünfläche durch Veranstaltungen wie Konzerte belebt werden. Denkbar wäre auch, dass die Schüler des Steinbart-Gymnasiums den Park als Schulhof mitnutzen. Auch die Szene, die sich bisher zum Konsum von Drogen und Alkohol trifft, sollen die Planer im Blick haben. „Die Vorgabe lautet ausdrücklich nicht, die Szene zu vertreiben“, betont Dezernent Krumpholz.

Den Kantpark zum Spielplatz erklären?

Zuhörerin Andrea Zylka fordert von der Politik, als weitere Prämisse vorzugeben, dass man künftig einen drogen- und alkoholfreien Kantpark wolle. „Ich habe nichts gegen die Szene, die Menschen sind lieb, aber das passt einfach nicht dorthin.“ Ein anderer schlägt vor, die gesamte Fläche zu einem Spielplatz zu erklären. Doch dann dürfte dort auch nicht mehr geraucht werden. Ein Teilnehmer hat beobachtet, dass im Park bereits Bäume markiert worden seien. „Es kann sein, dass der eine oder andere Baum entnommen werden muss“, so Krumpholz. Konkrete Pläne gebe es aber noch nicht. „Warum muss man das Lehmbruck-Museum überhaupt mehr zeigen? Wer dort hinwill, findet den Weg. Und der David ist doch groß genug“, findet eine Teilnehmerin. Es gebe allerdings auch Bäume, die bereits morsch und verwundet seien. Auch, ob die Skulpturen woanders werden könnten, sei eine Überlegung. Doch da müssten das Lehmbruck-Museum und die Künstler gefragt werden.

1,5 Mio. Euro Landesmittel kann die Stadt für die Umgestaltung beantragen. Im Dezember soll eine Jury über einen Entwurf entscheiden, dann haben die Ratsmitglieder das Wort. Die Umgestaltung soll 2017 abgeschlossen sein.