Duisburg.

Kantpark Neugestaltung, der dritte Versuch. Duisburgs „kleiner Central Park“ (Oberbürgermeister Sören Link) soll ein neues Gesicht bekommen. Die zentrale Grünanlage in der Innenstadt sei zwar wunderschön, ein Juwel, aber leider nicht mehr zeitgemäß. Also soll er ein neues Gesicht erhalten. Diesmal allerdings mit massiver Beteiligung der Bürger.

Zwei Mal gab es Watschen

Die Stadt scheint beim Park gelernt zu haben. Denn schon zwei Mal holte sich die Stadt massive Watschen ab. Das erste Mal war es der damalige Lehmbruck-Direktor Prof. Christoph Brockhaus, der den Entwurf eines französischen Landschaftsgärtners vorstellte. Der Experte aus dem Nachbarland hatte die Vorstellung eine Menge des alten Baumbestandes zu fällen, um bessere Sichtachsen auf das Lehmbruck Museum zu haben. Autsch, der Plan fiel mit Pauken und Trompeten durch, die Bürger liefen Sturm gegen die massiven Fällpläne. Der Entwurf verschwand ganz unten in der Schublade. Vor einigen Jahren gab es wieder massive Proteste der Bevölkerung, nachdem Brockhaus-Nachfolger Raimund Stecker vorschlug, einen Zaun um den Park zu ziehen. Auch dieser Vorschlag verschwand sang- und klanglos.

Nun also der dritte Versuch und der will die Bürger mit ins Boot holen. Eine breite Beteiligung wünschte sich gestern Oberbürgermeister Sören Link und betonte, alles sei offen. Nur ein paar Eckpfeiler habe die Fachverwaltung gemeinsam mit Anwohnern wie „Kants Gärtner“, den Museen und des Steinbart-Gymnasiums gezogen.

Bessere Wegbeziehungen im Park

Dazu gehören bessere Wegebeziehungen im Park. Dabei geht es, nach Worten von Umweltdezernent Ralf Krumpholz, sowohl um eine bessere Anbindung des Museums DKM in unmittelbarer Nachbarschaft an der Günterstraße als auch um eine Öffnung des Parks hin zur Friedrich-Wilhelm-Straße und damit zur Innenstadt. Der Spielplatz sollte neu gestaltet werden, der Eingangsbereich zum Lehmbruck Museum ebenso. Aber ansonsten gilt freies Denken. „natürlich ist uns klar, dass wir nicht alle Interessen zu 100 Prozent unter einen Hut bekommen werden“, deutet OB Link schon mal vorsichtig an. Denn der Kantpark erfüllt viele Funktionen. Er ist Erholungsgebiet, Kulturraum, Erlebnisareal, und, und, und. Da kommen einige Anforderungen zusammen.

Zwar können Fördermittel für die Umgestaltung erst konkret beantragt werden, wenn die Pläne fertig sind. Doch die Stadt hat schon mal kalkuliert und kommt in Abstimmung mit Land und Bezirksregierung auf geschätzte 1,5 Millionen Euro. 100.000 Euro für die Bürgerbeteiligung und 1,4 Millionen Euro für die Umgestaltung. Wenn alles glatt läuft, will die Stadt Anfang 2017 mit der Umgestaltung anfangen und Ende 2017 fertig sein.

Los geht die Bürgerbeteiligung am 4. September mit einem großen Forum im Lehmbruck-Museum. Anschließend sind Leitbildwerkstätten mit drei Landschaftsarchitekten, weitere große Foren und Planungswerkstätten geplant, bevor Anfang Dezember die Entwürfe präsentiert und ausgewählt werden.