Duisburg. . Zügiger als geplant kommt der Neubau der Duisburger Marien-Klinik voran. Mitte September ist das Richtfest, der Einzug soll möglichst Ende 2016 sein.
Schneller als geplant geht der Neubau der Marien-Klinik in Hochfeld voran. Gut einen Monat liegen die Arbeiten derzeit vor dem Zeitplan, Mitte September lädt der Helios-Konzern zum Richtfest für die 50 Millionen Euro teure Akutklinik mit 350 Betten, Dialyse-Ambulanz und psychiatrische Tagesklinik. Frühestens Ende 2016 soll der Umzug der Abteilungen aus dem Altbau und der Gerontopsychiatrie (Altersmedizin) aus der St. Vinzenz-Klinik am Dellplatz beginnen. Rund 360 Mitarbeiter wird Helios im neuen Haus beschäftigten.
Das Sprechfunkgerät ist das wichtigste Arbeitsgerät von Petar Vrkic. „Ist mein drittes Krankenhaus“, sagt der Polier der Kölner Niederlassung des Bauunternehmens August Pries, das für Helios den Rohbau errichtet. Derzeit sind mehrere Gewerke gleichzeitig in Arbeit. Oben laufen die Vorarbeiten für das Dach, während weiter unten schon die ersten Trockenbauer anrücken. Schon steht das Gerüst für die Erstellung der Fassade (sie wird „Helios-Gelb“), Fensterbauer haben bereits die ersten von insgesamt 380 Fenstern eingepasst. Aufs Dach kommt noch die Technik-Zentrale – so sind die Anlagen für den Austausch von Bauteilen leichter zugänglich.
Mehrsprachige Baustelle
Um Dutzende Männer zu dirigieren, die auf 22.000 Quadratmetern Geschossfläche herumwuseln, braucht’s einen sprachbegabten Baufachmann. Einen wie Vrkic. „Vier Sprachen kann ich, das reicht“, sagt der Kroate aus Krefeld. Vor allem polnisch ist gefragt für die Betonbauer eines Lohnunternehmens. Zwei Wochen bleiben die Männer am Stück, dann geht’s für fünf Tage nach Hause.
Mülheimer auf Zeit ist Mario Seifert. Der Helios-Bauleiter aus Thüringen begleitet mit Projektleiter Christian Urban den Bau bis zur Übergabe. Wesentlich aufwendiger als etwa ein Bürobau sei so ein Krankenhaus, erklärt Seifert. Umfangreich ist die Datentechnik, hinzu kommen Leitungen für medizinische Gase, gesonderte Abschirmungen und Strahlenschutztüren für Röntgenräume. Statisch anspruchsvoll ist der Baukörper, weil die Decke über spezielle Verbindungen einen Teil der Last der Seitenwände trägt. „Das spart Stahl“, erklärt Mario Seifert. Ohne Eisen geht’s aber nicht: 1310 Tonnen Bewehrung verleihen 12.500 Kubikmetern Beton den nötigen Halt.
Bistum will Investor suchen für St. Vinzenz im Dellviertel
Als Teil des Katholischen Klinikums Duisburg (KKD) hat der Helios-Konzern seit der Übernahme 2011 auch das St. Vincenz an der Pappendelle im Dellviertel genutzt. Die Immobilie blieb aber im Gegensatz zum Marien-Altbau im Besitz des Bistums Essen.
Die Altersmedizin, die dort untergebracht ist, wird ebenfalls in die Marienklinik umziehen – ab Anfang 2017 wird das Haus voraussichtlich leerstehen. Verwaltet wird es von der Essener Kosmas und Damian GmbH, der Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft des Bistums für die katholischen Krankenhäuser.
Vermarktungskonzept wird entwickelt
„Wir werden beizeiten ein Vermarktungskonzept entwickeln“, kündigt deren Sprecher Paul Hüster an. Dazu werde man einen Investor suchen. Hüster: „Eine vernünftige Nutzung für die Stadtentwicklung ist uns dabei wichtig.“
Seit fünf Jahren ist das ab 1861 nach Plänen des Diözesanbaumeisters Vincenz Statz errichtete Gebäude als prägendes Bauwerk der ersten Duisburger Stadterweiterung ab 1850“ und „hochrangiges Denkmal der Krankenhausgeschichte“ in die Denkmalliste eingetragen. Abriss ist damit wohl ausgeschlossen. Zuletzt saniert wurde das im 2. Weltkrieg stark zerstörte Haus Ende der 1980er Jahre, dabei wurde der bis dahin dunkelrote Ziegelbau hell geschlemmt. Ab 2008 gehörte er zum Katholischen Klinikum