Duisburg. Bei der Sanierung der Duisburger Mecatorhalle stößt die Stadt immer wieder auf Ungereimtheiten und teils gefährlichen Baupfusch, aktuell bei der Bühnentechnik im großen Saal.
Der aufgedeckte Pfusch beim technischen Ausbau der Mercatorhalle nimmt kein Ende. Bei der Sanierung der Bühnentechnik im großen Saal sind die Stadt und die ausführenden Firmen jetzt auf weitere Mängel gestoßen, die aus Sicht des städtischen Immobiliendienstes IMD den Tatbestand des Betrugs und der Täuschung erfüllen.
Die damals beauftragte Firma hat offenbar bei dem Einbau der Obermaschinerie für die Zugeinrichtungen auf der Bühne mit Absicht Berechnungen für Getriebe und Umlenkrollen in der Antriebstechnik manipuliert, um andere Einbauten zu vertuschen. Das fiel erst jetzt auf, als Herstellerangaben überprüft wurden. Sachverständigte hatten damals den Einbau abgesegnet. Ein erster Verdacht kam 2013 auf, weil Datenblätter fehlten. „Wir stoßen immer wieder auf Ungereimtheiten“, so IMD-Chef Rohde, dem beim jüngsten Skandalfall „angst und bange“ wird, wie an den Nenn-Werten für Betriebsstunden der Maschinerie manipuliert wurde.
Sanierung kostet an die zehn Millionen Euro
Nun müssen zusätzlich stabilere Getriebe eingebaut werden, auch Wellen und Seiltrommeln. Das macht die Sanierung um 150.000 Euro teurer, so dass die neue Bühnentechnik im Gesamtpaket 500.000 Euro verschlingt. Alles in allem kostet die Sanierung der Mercatorhalle, die als Brandschutz-Skandal begann, sich aber auf viele technische Gewerke ausgebreitet hat, nunmehr an die zehn Millionen Euro. So kostet die Rang-Sanierung statt 300.000 Euro nun eine Million Euro. Immerhin, eine Zeitverzögerung hat die neue Technik-Täuschung nicht.
Sie wird aber die Justiz beschäftigen. Neben Schadensersatzforderungen will die Stadt den Pfusch strafrechtlich aufklären lassen. Pleiten haben aber viele Firmen abtauchen lassen. Auch die für die Bühnentechnik. Und die Mercatorhalle dürfte teilweise auch „Hinterlassenschaft“ der insolventen Skandalfirma Imtech sein, gegen die bundesweit wegen Betrügereien und Korruption ermittelt wird. So gibt es personelle Verflechtungen zwischen Imtech und der damals beauftragten Bühnentechnikfirma, die auch die Duisburger Staatsanwaltschaft beschäftigen soll.