Duisburg. 1,5 Millionen Euro investiert das Bundesarbeitsministerium in ein Qualifizierungs-Modellprojekt. Zielgruppe sind junge Duisburger ohne Ausbildung.
Buchstäblich von der Straße holen will Oberbürgermeister Sören Link junge Menschen, die ohne Arbeit sind – und zu einem erheblichen Teil ohne Schulabschluss. Für ein Modellprojekt über vier Jahre erhält die städtische Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) vom Bundesarbeitsministerium 1,5 Millionen Euro. Damit sollen rund 400 Menschen an Ausbildung oder Beruf herangeführt werden.
2500 Menschen unter 25 Jahren ohne Job
Rund 2500 Menschen unter 25 Jahren, für die kein Hilfsangebot zur Verfügung steht, weist die Arbeitslosenstatistik der Arbeitsagentur aus. „Die meisten davon“, sagt GfB-Geschäftsführer Uwe Linsen, „haben nicht nur ein Problem.“ Schulabbruch, Verschuldung, Drogen, Krankheiten sind weitere Probleme, und es gebe auch Menschen, die aus Familien kommen, in denen Arbeit seit Generationen nicht zur Normalität zählt. Ziel sei es, 400 dieser jungen Menschen zu erreichen und für eine mehrstufige Qualifizierung zu gewinnen. Das nicht alle bei der Fahne bleiben, weiß Linsen. Und dass nicht jeder, der dabei bleibt, am Ende eine Ausbildung absolvieren kann. Aber er weiß auch: „Da hilft manchmal schon ein Gabelstaplerschein.“ Der wiederum einen Job und ein Gehalt mit sich bringen kann.
Jungen Menschen soll geholfen werden
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Auf Erfolgserlebnisse setzt Martina Schwiering, Abteilungsleiterin bei der GfB. Die jungen Menschen in der nun beginnenden Maßnahme sollten schnell erfahren, dass sie etwas schaffen können. Und sie sollen lernen, ihren Tag zu strukturieren, pünktlich und regelmäßig zur Arbeit zu kommen. Teilprojekte sind zu Beginn geplant, danach folgen der Übergang in Qualifizierungen für einen Beruf oder die Vorbereitung auf den Schulabschluss, schließlich eine Teilqualifizierung oder eine Ausbildung. „Wir wissen, dass wir viel Aufbauarbeit leisten müssen“, sagt Schwiering. Andererseits habe am etliche Betriebe gewinnen können mitzuwirken. Und Link sagt kategorisch: „Wir werden uns in Duisburg niemals mit der Jugendarbeitslosigkeit abfinden.“
Daher auch das umfassende Programm für diejenigen, die meist schon selbst nicht mehr an eine Chance geglaubt haben dürften. Mit einem „Netz persönlicher Hilfsangebote“ will die GfB die Qualifizierungen begleiten. Ansprechen will man die jungen Menschen auch an Straßen und Treffpunkten. Und wenn zwischendrin einer das Handtuch werfen will, müsse er mit erneutem Besuch rechnen, kündigte Linsen an.
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Die Qualifizierungen sollen in den Werkstätten der GfB stattfinden, die es im gesamten Stadtgebiet gibt. Eventuell werden man auch einen Fahrdienst organisieren, um die jungen Menschen an die richtige Stelle für eine möglichst erfolgreiche Qualifizierung zu bringen.