Lange blinkte rot die Alarmleuchte, jetzt schreibt sie wieder schwarze Zahlen: die städtische Gesellschaft für Beschäftigung GfB. Als Bildungsträger und Arbeitgeber für aktuell rund 1500 Teilnehmer und Beschäftigte ist sie zentrales Instrument kommunaler Arbeitsmarktpolitik.
Millionendefizite brachten die GfB vor drei Jahren an den Rand der Pleite, nachdem der Bund die Arbeitsmarkt-Fördertöpfe halbiert hatte. Dazu kam hausgemachtes Missmanagement. Die GfB wurde unter einigem politischen Getöse in die städtischen Wirtschaftsbetriebe integriert, bekam mit dem SPD-Fraktionsgeschäftsführer Uwe Linsen einen neuen Chef. Oberbürgermeister Sören Link zieht positive Bilanz: „Jetzt zeigt sich, dass unsere Beschlüsse richtig waren. Wir haben die GfB gerettet, wir machen aktive Arbeitsmarktpolitik und wir zahlen nicht einmal drauf.“
Langzeitarbeitslose und Arbeitslose unter 25 Jahren erhalten Beschäftigungs- und Qualifizierungsangebote über die GfB. Bei rund zehn Millionen Euro lag 2104 das Volumen. Laut GfB-Chef Linsen konnten so 350 Teilnehmer in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden. Neuer Schwerpunkt ist die Qualifizierung von bulgarischen und rumänischen Zuwanderern. Rund 300 kamen in Maßnahmen der GfB, die Arbeit gilt bundesweit als Musterprojekt für Integration, lobt Link. Delegationen aus anderen Bundesländern kommen fast monatlich, selbst NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und EU-Kommissar Laszlo Andor informierten sich in Duisburg über die Arbeit der GfB.
In diesem Jahr schreibt die GfB, die sich auf rund 80 feste Mitarbeiter und Ausbilder gesundschrumpfte und viele Verwaltungstätigkeiten über die Wirtschaftsbetriebe abwickelt, schon ein kleines Plus, 2011 drückte noch ein Minus von zwei Millionen Euro. Ein größeres Plus von erwarteten 280 000 € steuert die eigene GfB-Tochter „Werkstatt Duisburg (WDG) bei. Während die GfB eher Bildungsträger ist, sucht sich die WDG ihren Platz auf dem Markt mit Beschäftigungsprojekten, gibt dadurch schwer vermittelbaren Arbeitslosen Arbeit und die Chance, wieder auf dem Arbeitsmarkt zurecht zu kommen . Rund 150 Mitarbeiter zählt sie. Mit ihrer Werkstatt bietet sie unter anderem einen Möbelservice, erledigt kleinere Dienstleistungs- und Handwerksaufträge für die Stadt und regelt für die Wirtschaftsbetriebe den Altkleiderdienst des Müllentsorgers. „Wir haben die Gesundung nicht durch die Streichung von Angeboten erreicht, sondern neue Arbeitsfelder erschlossen und die Möglichkeiten er Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsbetrieben genutzt“, so Linsen.