Duisburg. Das Windrad im Landschaftspark Nord, ein echtes Duisburger Wahrzeichen, ist mit einem 300-Tonnen-Kran abgebaut worden. Seine Zukunft ist ungewiss.

Ein Wahrzeichen des Landschaftsparks Nord liegt am Boden: Das Windrad, das 1997 erbaut wurde und sich seit 1998 auf dem Sinterplatz gen Himmel erhebt, wurde am Donnerstag abgebaut. Um 15.07 Uhr nahm ein 300-Tonnen-Spezialkran das im Durchmesser 16 Meter breite, stählerne Ungetüm an den Haken und ließ es in Zeitlupentempo herab. Am Boden soll es nun auf Schäden untersucht und saniert werden. Im schlimmsten Fall, erneuerte Landschaftsparkleiter Ralf Winkels seine Sorge, wird das Windrad nicht mehr aufgehängt.

Im Laufe der Jahre sind an dem Windrad Lagerschäden am Triebkopf aufgetreten. Die Behebung dieser Schäden ist eine Variante. Das Problem: Sollten die Kosten für die Sanierung die 50 000-Euro-Grenze übersteigen, steht laut Winkels die gesamte Finanzierung in Frage. Er hofft zum einen auf eine Änderung im Umgang mit den beiden Budgettöpfen, die ihm zur Verfügung stehen (wir berichteten).

Hoher Beliebtheitsgrad

Zum anderen könnten aber auch Sponsorengelder weiterhelfen, um die Zukunft des vor allem von der A 42 aus weithin sichtbaren Windrades zu sichern. „Wir tun auf jeden Fall alles dafür, dass es wieder an seine ursprüngliche Stelle kommt“, versprach Winkels. Die Landmarke habe längst den Status eines Wahrzeichens inne. „Für etwas, das es zu Werkszeiten hier noch gar nicht gegeben hat, hat es sich in punkto Beliebtheit bei den Besuchern unheimlich entwickelt“, stellt Winkels klar.

Seit Donnerstagmorgen hatten zwei Spezialkräne – einer zum Heben, der andere zum Führen der sechs Tonnen schweren Last – ihre Arme ausgefahren. Aus dem geplanten Start um 10 Uhr wurde aber nichts. Ständig gab’s neue Verzögerungen. „Das Teil bockt richtig“, so Winkels. Erst ab 18.15 Uhr begann dann in 50 Metern Höhe das Hinablass-Prozedere. Nach 135 Minuten lag das Windrad dann um 20.30 Uhr endgültig am Boden.

Warten auf maßgefertigte Steuerungselemente

Bisher war das Windrad beweglich. Ab Windstärke fünf drehte es sich bislang immer aus dem Wind. Eine weitere Rettungsvariante wäre es, so Winkels, das Rad künftig starr in eine Richtung zeigen zu lassen (zur A 42). „Das wäre dauerhaft billiger, weil wir bei der künftigen Unterhaltung Kosten einsparen könnten“, so Winkels.

Für die Inbetriebnahme der seit einigen Monaten defekten Leuchtringe an der Spitze der drei Kamine warten die Verantwortlichen händeringend auf Steuerungselemente, die von einer Berliner Firma als „Maßanfertigung“ gebaut und neu programmiert werden mussten. Kosten: knapp 10 000 Euro. „Wir hoffen, dass die Ringe nächste Woche wieder leuchten“, so Winkels.