Duisburg. . Seitdem klar ist, dass Rottweiler “Pascha“ wegen seiner Beißattacke eingeschläfert wird, traktieren Tierschützer Mitarbeiter des Verwaltungsgerichts.

Kaum war Anfang vergangener Woche die Nachricht in der Welt, dass der Rottweiler, der ein zweijähriges Mädchen lebensgefährlich verletzt hatte, vom Ordnungsamt verfügt eingeschläfert werden soll, brach ein Sturm der Entrüstung in den einschlägigen Internetforen los. Aber nicht nur dort. Seitdem fegt er auch durch die Telefonleitungen und auf diesem Weg vor allem den Mitarbeitern am Verwaltungsgericht in Düsseldorf tagtäglich um die Ohren.

Aufschiebende Wirkung

Die für Streitigkeiten nach dem Ordnungsbehördengesetz und sonstiges Ordnungsrecht zuständige 18. Kammer am Verwaltungsgericht wird über den Eilantrag entscheiden, den die Hundebesitzerin gestellt hat. Gleichzeitig hat diese Klage gegen die Verfügung des Duisburger Ordnungsamtes vom 13. Juli eingereicht. Bis der Eilantrag auf einstweilige Verfügung, der aufschiebende Wirkung hat, beschieden wird, was laut Pressegeschäftsstelle des Gerichts noch zwei bis drei Wochen dauern kann, bleibt Rottweiler „Pascha“ auf jeden Fall noch am Leben.

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Bis dahin wird Petra Kamsel aus der Pressegeschäftsstelle des Verwaltungsgerichts wohl noch so Einiges zu hören bekommen. Denn den selbsternannten Rottweiler-Rettern reicht es offensichtlich nicht mehr, sich mit ihren Gegnern im Internet zu beharken und in den sozialen Netzwerken Gerüchte zu verbreiten. Wie am Montag etwa, als jemand über Facebook kund und zu wissen tat, gehört zu haben, dass „Pascha“ aus seinem Tierheim-Exil gestohlen worden sei. Stimmt nicht, wie eine Sprecherin der Stadt Duisburg bestätigte, heizt aber die Empörungskultur weiter an.

Informationen erschleichen

Und so machen die von der Unschuld der Kreatur überzeugten Verteidiger von „Pascha“ auch nicht davor Halt, die Pressegeschäftsstelle des VG mit Anrufen zu bombardieren. Petra Kamsel kann ein strophenreiches Lied davon singen: „Es gibt viele, die den Hund haben wollen. Andere empfehlen uns gute Hundetrainer, deren Kosten sie dann übernehmen wollen.“

Aber es gebe auch eine Reihe von Anrufern, die nur heftige Beschimpfungen durch die Leitung schicken. Zahlreich seien auch die Versuche, sich als Vertreter der Presse oder anderer Medien auszugeben, um sich die gewünschten Informationen zu erschleichen. „Meine Antwort, dass ich dazu nichts sagen kann und darf, wollen die dann oft nicht akzeptieren“, sagt Petra Kamsel. „So ist das nun mal. Leute, die nicht am Verfahren beteiligt sind, haben kein Recht auf Auskunft!“

Nur eins hätte bisher noch niemand wissen wollen, mal ganz davon abgesehen, dass sie auch dazu nichts sagen kann und darf. Petra Kamsel: „Nach dem verletzten Kind hat noch keiner gefragt.“