Duisburg. Bereits zweimal musste die Stadt Duisburg bei der Sanierung des Karl-Lehr-Brückenzugs Geld nachschießen. Wegen längerer Bauzeit wird das Projekt noch einmal teurer.
Die Straßenbahn der Linie 901 fährt schon wieder über die neue Brücke über den Vinckekanal, ab kommenden Sonntag, 28. Juni, 15 Uhr, soll der Brückenzug auch wieder für den Autoverkehr freigegeben werden. Die Restarbeiten inklusive Abbau der Behelfsbrücke werden aber bis Ende des Jahres dauern. Und dann wird sich herausstellen, dass die Kosten zum dritten Mal gestiegen sind.
Auf Nachfrage bestätigt die Stadt „noch zu erwartende Mehrkosten“. Die genauen Summen würden sich aber erst bei der Schlussabrechnung beziffern lassen. Bis diese vorliegt, will man sich auf keine Wasserstandsmeldung einlassen.
Längere Bauzeiten treiben Baukosten in die Höhe
Die Politik dürfte jetzt jedenfalls vorgewarnt sein: Empört reagierten die Planungspolitiker vor zwei Jahren, als erstmals die Kosten um stolze 37 Prozent kletterten. Vor knapp einem Jahr gab es dann eine weitere Million Aufschlag, am Ende werden auch die 26,5 Millionen Euro nicht ausreichen. Als Ursache nennt die Stadt vor allem die längere Bauzeit.
Zwar sind die Arbeiten am ersten Bauabschnitt in der finalen Phase, dennoch ist die Finanzierung immer noch nicht gesichert. Weil die 901 über den Brückenzug verkehrt, gibt es auch Fördergelder vom VRR. Seit Jahren wird darum gerungen, laut Stadt stehen immer noch abschließende Abstimmungen zwischen Stadt,DVG und VRR aus, da die Förderung für die Gesamtsanierung des OB-Karl-Lehr-Brückenzuges gewährt werden soll.
Drei weitere Brückenabschnitte sind noch zu sanieren, auch dieser zweite Bauabschnitt verschiebt sich zeitlich nach hinten: Statt Anfang 2016 sollen die Arbeiten „frühestens in der zweiten Jahreshälfte“ starten. Der Brückenzug wird dann rund vier Jahre eine Baustelle bleiben. Geplante Kosten: 75 Millionen Euro.