Duisburg. Karl-Lehr-Brückenzug in Duisburg: Die Ingenieur- und Bauleistungen für den zweiten Bauabschnitt werden noch in diesem bzw. nächsten Herbst ausgeschrieben, die Aufträge bis Anfang 2016 vergeben. Dabei werden drei weitere Brücken durch Neubauten ersetzt. Die Gesamtkosten dafür betragen 75 Millionen Euro.
Das Brückenspektakel auf der Ruhrorter Seite des Karl-Lehr-Brückenzuges am Sonntag ist mehr als glatt gegangen. Die benachbarte Behelfsbrücke konnte um 19 Uhr für Autos, der Kanal darunter um 21 Uhr wieder für die Schifffahrt freigegeben werden, so berichtete es Bauleiter Reiner Kleine-Nathland von den Wirtschaftsbetrieben (WBD) am Montag, beides rund eine Stunde früher als zunächst geplant. „Es hat alles gut gepasst.“
Dass die 80 Meter lange und 1300 Tonnen schwere Brücke nach dem spektakulären „Einschwimmen“ nun am richtigen Platz über den Vinckekanal liegt, ist zwar ein „Meilenstein“, so Kleine-Nathland, für das Millionenprojekt – aber keineswegs das Ende. Noch ruht der mächtige Dreifachbogen auf so genannten „Stufenpressen“, die voraussichtlich am Dienstag von 3,60 Metern Höhe auf 80 Zentimeter abgesenkt werden. Ebenfalls am Dienstag beginnen die Gespräche mit den Versorgern, deren Leitungen von der Behelfs- auf die neue Brücke umgestöpselt werden müssen. Es folgen Straßen- und Gleisbau – denn die Linie 901 bekommt eine eigene Spur neben Autofahrbahnen und Gehwegen. Sie soll somit schneller werden.
Hoffnung auf einen milden Winter
Kleine-Nathland hofft für die weiteren Arbeiten auf einen milden Winter. Dann könnten im Mai 2015 Autos über die neue Brücke rollen, anschließend die Behelfsbrücke und die Ersatzstraße abgebaut werden.
Indes haben die Vorbereitungen für den zweiten Bauabschnitt des Brückenzuges begonnen, die Sanierung der innenstadtseitigen Kaiserhafenbrücke (wird durch einen Damm ersetzt, weil darunter kein Wasser mehr fließt), Hafenkanal- und Ruhrbrücke (beide werden neu gebaut).
Noch in diesem Jahr werden die Ingenieurleistungen für dieses 75-Millionen-Euro-Projekt ausgeschrieben, im Herbst 2015 auch die Bauarbeiten. Mit der Vergabe der Aufträge rechnet Baudezernent Carsten Tum Anfang 2016. Die folgenden Bauarbeiten sollen laut Planungen bis 2019 dauern.