Duisburg. Finale beim Brückenbau in Duisburg-Ruhrort. Ab Ende Juni fließt der Verkehr, doch ab Freitag muss die Kanal-Brücke noch einmal gesperrt werden.
Finale an der Brückenbaustelle Ruhrorter Straße über den Vincke-Kanal. Ab Ende Juni sollen Autos und Straßenbahnen über die im vergangenen Jahr eingesetzte neue Brücke fahren. Der Preis dafür: Ab Freitag wird der Ruhrorter Brückenzug zwischen Ruhrort und Kaßlerfeld für den kompletten Autoverkehr ab 9 Uhr und für den Straßenbahnverkehr ab 20 Uhr gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle passieren.
Der Autoverkehr wird großräumig über Ruhrdeich, Emmericher Straße und Am Nordhafen umgeleitet. Bis wahrscheinlich zum Sonntag, 28. Juni. Die Straßen Vinckeufer, Zum Containerterminal und Speditionsinsel ins Hafengebiet sind über den Kaßlerfelder Kreisel weiter zu erreichen. Die Straßenbahnen sollen schon ab Montag, 22. Juni, auf den bis dahin verlegten Gleisen über die neue Brücke rollen.
Das Gröbste ist geschafft
Für Reiner Kleine-Nathland, der für die Wirtschaftsbetriebe seit Ende 2010 den über 30 Millionen Euro teuren 1. Bauabschnitt der Sanierung des Oberbürgermeister-Lehr-Brückenzuges betreut, ist das Finale jetzt wenig spektakulär. Restarbeiten. „Vor allem der Anfang war holprig“, erinnert sich der Brückenfachmann an unerwartete Leitungsfunde und schwierige Kampfmittelräumdienstsuchen, die die Arbeiten verzögerten und teurer machten.
An diesem Wochenende nun werden zunächst die Anschlüsse der Straßenbahnschienen verschwenkt und an die schon gelegten Gleise auf der neuen Brücke angeschlossen. Außerdem werden die Oberleitungen versetzt, damit zumindest die Bahn ab Montag früh, vier Uhr, wieder fahren kann. Die neue Haltestelle Vinckeweg an der Ruhrorter Straße ist bereits komplett fertiggestellt.
40 bis 50 Mitarbeiter auf der Baustelle
Danach werden in der kommenden Woche die kompletten Anschlüsse der Straße an die Behelfsbrücke zurückgebaut und die Lücken zwischen den vier Fahrspuren auf den neuen Brücken und der Ruhrorter Straße geschlossen. Hierzu müssen die Fahrbahnverschwenkungen auf die Behelfsbrücke aufgerissen, neue Bordsteinanlagen gesetzt, die Tragschicht eingebaut und schließlich die beiden Asphaltdecken gezogen werden.
Auch diese Arbeiten können nur unter Vollsperrung für Autos erfolgen. 40 bis 50 Arbeiter sind zurzeit auf der Baustelle tätig. Sie installieren Ampeln, bauen Schienen ein, stellen die Rad- und Gehwege fertig, bereiten die Geländer vor und bringen Markierungen auf. Wenn alles reibungslos verläuft, kann dann ab Sonntagnachmittag in zehn Tagen der Verkehr über die neue Brücke fließen. Allerdings in Richtung Ruhrort nur einspurig, weil noch bis Herbst Restarbeiten an Widerlagern und Spundwänden in Höhe der Duisport-Zentrale notwendig sind. Die Behelfsbrücke wird dann ebenfalls zurückgebaut und demontiert. Dafür darf es aber nicht zu große Pegelschwankungen beim Rhein geben, mit dem der Vinckekanal verbunden ist.