Duisburg. Bis Ende Juni hat der britische Panik-Forscher Keith Still noch Zeit, das Loveparade-Gutachten nachzubessern. Das Landgericht hatte die Frist um mehrere Wochen verlängert.

Im strafrechtlichen Verfahren zur Loveparade-Katastrophe vor fast fünf Jahren erwartet das Duisburger Landgericht das nachgebesserte zentrale Gutachten bis Ende Juni. Der Vorsitzende Richter gewähre damit dem Experten Keith Still ein paar Wochen Fristverlängerung, sagte der Gerichtssprecher am Mittwoch. Der Brite Still ist Fachmann für die Bewegungen von Menschenmassen. Dem Gericht hatte sein Gutachten zum Hergang der Katastrophe mit 21 Toten und mehreren hundert Verletzten zunächst nicht ausgereicht. Still soll einen Katalog von weiteren rund 75 Fragen beantworten.

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In der strafrechtlichen Aufarbeitung des Unglücks vom 24. Juli 2010 ist es nach wie vor offen, ob und, wenn ja, wann eine Hauptverhandlung terminiert wird. Das Landgericht prüft seit Februar 2014 die Zulassung der Anklage wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Beschuldigt sind insgesamt zehn Mitarbeiter der Stadt und des Veranstalters.

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Von Felix Laurenz, Peter Sieben

Gutachten und Anklage gehen laut Gericht davon aus, dass die Wege zum und vom Veranstaltungsgelände dem Besucherstrom wegen Planungsfehlern nicht standhalten konnten. Dadurch sei es auf einer Rampe zu dem tödlichen Gedränge gekommen. Neben dem Straf- sind auch noch mehrere Zivilverfahren bei unterschiedlichen Kammern des Landgerichts anhängig. (dpa)